Leider ist nicht jede Bemühung um Fördergelder und Zuschüsse von Erfolg gekrönt.
Im Folgenden nenne ich
die sieben häufigsten Fehlerquellen, die aus meiner Erfahrung für einen
Misserfolg verantwortlich sein können.
Wenn Sie diese meiden, sollte der
erfolgreichen Gewinnung von Zuschussmitteln nichts mehr im Wege stehen.
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Das Konzept ist nicht sauber ausgearbeitet
Förderinstitutionen möchten genau wissen,
was sie fördern sollen. Es reicht ihnen nicht, dass Sie mit Ihren Aktiväten "Gutes tun" und "die Welt verbessern" wollen.
Ihr Vorschlag für ein Förderprojekt muss sich im Zweifelsfall gegen eine
Vielzahl von Wettbewerbern durchsetzen, weil Sie das
beste und überzeugenste Konzept haben!
Dazu muss man endeutige Antworten auf die folgenden Fragen formulieren können:
- Was ist die Motivation der Beteiligten, ein Vorhaben durchführen?
- Was sind die genauen Ziele?
- Was ist die besondere konzeptionelle Idee?
- Was ist der Plan und welche Ressourcen werden benötigt?
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Das Förderprojekt ist nicht attraktiv
Die Förderinstitution möchte mit ihren Zuschüssen
an erster Stelle ihre eigenen Förderziele umsetzen.
Wenn Ihr Projekt folgende Ziele verfolgt, werden Sie sich grundsätzlich schwer tun, einen Zuschussgeber zu überzeugen:
- Deckung von allgemeinen Budgetlücken
- Ausgleich von Verlusten von bereits begonnen oder abgeschlossenen Aktivitäten
- Übernahme von Kosten, die eigentlich durch Regelfinanzierungen abgedeckt sein sollten
- Deckung nicht abgrenzbarer Verwaltungs- und Gemeinkosten
- Aufgaben mit ausschließlich organisationsinternem Bezug
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Es wird zu lange gewartet
Leider kümmern sich viele Non-Profit-Organisationen
erst im letzten Schritt der Konzeption ihrer Vorhaben um das Thema
Drittmittelgewinnung. In meiner Beratunspraxis erreichen mich immer wieder Anrufe mit der Bitte, innerhalb von 2 bis 3 Wochen mehrere zehntausend Euro Fördermittel einzuwerben.
Das ist völlig unrealistisch!
Im schnellsten Fall und unter optimalen Bedingungen kann es einmal gelingen, in
6 bis 8 Wochen eine Förderzusage zu erhalten. der Prozess von
Konzeption,
Recherche,
Antragstellung und
Entscheidung der Förderinstitution dauert in der Regel aber
3 bis 6 Monate, nicht selten sogar
1 bis 2 Jahre!
Bedenken Sie: Viele Förderinstitutionen haben nur
ein oder zweimal in einem Jahr einen Antragstermin mit Sitzung der Entscheidungsgremien!
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Keine ausreichenden Eigenmittel
Förderinstitutionen erwarten bis auf ganz wenige Ausnahmen immer einen Eigenbeitrag.
Eine 100-prozentige Förderung ist fast immer ausgeschlossen.
Beachten Sie dabei, dass Eigenmittel
nicht immer Barmittel sein müssen. Häufig werden auch selbt getragene Personal- und Sachkosten anerkannt.
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Fehlende Unterstützung durch die Führungskräfte
Das Engagement der Führungskräfte ist notwendig, um
auf Augenhöhe die Entscheider der Förderinstitutionen anzusprechen. Darüber hinaus müssen Sie sich darum kümmern, dass die Verantwortlichen für die Fördermittelakquise
alle notwendigen Informationen und die
volle Unterstützung der internen Abteilungen erhalten.
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Der Mehraufwand wird unterschätzt
Durch einen Förderer haben Sie
einen zusätzlichen Beteiligten in Ihrem Projekt. Dieser hat seine eigenen Ziele und Vorstellungen von einer guten Zusammenarbeit. Wenn Sie für die Erstellung von Zwischenberichten und die Betreuung des Zuschussgebers keine
Kapazitäten schaffen, kann das zu
großen Schwierigkeiten führen.
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Zu wenig Koordination der Beteiligten
Die meisten Fehler bei der Projektabwicklung und Fördermittel-Endabrechnung geschehen, weil sich die verschiedenen Beteiligten einer Organisation für die Bereiche
Konzeption,
Antragstellung,
Projektumsetzung, Projektbuchhaltung und
Controlling nicht genügend abstimmen. Im schlechtesten Fall kann das zu einer
Rückforderung von Fördergeldern führen.
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Die Folgen dieser Fehler habe ich in der Vergangenheit in eigenen Projekten und in geförderten Aktivitäten von Kollegen und Kunden erleben müssen. Heute sind diese Erfahrungen die Grundlage für die Qualitätssicherung in unseren Beratungsprojekten.
Über den Autor/die Autorin
Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens Förderlotse Torsten Schmotz, Seniorberater, Hochschuldozent und Fachautor, seit 2006 ist das Fördermittel-Fundraising sein beruflicher Schwerpunkt.