Anfang März fanden die mündlichen Abschlussprüfungen für unseren 2019 neu gestarteten, berufsbegleitenden Lehrgang für Fach- und Führungskräfte aus dem gemeinnützigen Bereich statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bestanden und halten jetzt ihr Abschlusszertifikat in den Händen. Hinter Ihnen liegen 12 Monate intensive Beschäftigung mit dem Thema Fördermittel-Fundraising für gemeinnützige Aktivitäten.

Die acht Teilnehmerinnen und sieben Teilnehmer des ersten Lehrgangs kamen sowohl von etablierten Wohlfahrtsverbänden wie AWO, Caritas, Lebenshilfe oder Johanniter-Unfallhilfe, als auch von kleinen Kultur- und Sozialeinrichtungen. Sie stammen aus allen Landesteilen – von Mecklenburg-Vorpommern bis Baden-Württemberg und von Bremen bis Sachsen. Nach der bestandenen Prüfung erhielten sie ein qualifiziertes Zertifikat mit dem Titel „Fördermittelmanager/‑in für gemeinnützige Organisationen der Förderlotse Akademie (FLA)“.

Im Mittelpunkt des Lehrgang standen vor allem das praktische Arbeiten im Fördermittel-Fundraising und der Erwerb des Know-hows, um die notwendigen strategischen und organisatorischen Rahmenbedingungen in einer Organisation aufzubauen. Damit können die frischgebackenen Fördermittelmanagerinnen und -manager nun die zentrale Verantwortung für die Akquise von Fördermitteln und die Koordinierung in ihren Einrichtungen übernehmen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten sich zum Abschluss durchgehend positiv zum neu gestalteten Lehrgang. Christoph Stöckmann, Stabsstelle Projektmanagement beim AWO Bezirksverband Pfalz e. V. stellte fest: „Der Kurs erfüllt voll und ganz meine Erwartungen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist vollkommen O.K.“ Seine Kollegin Marlene Schmitz, Fördermittelberatung des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. ergänzte: „Der Kurs hat meine Erwartungen erfüllt. Der sehr gute und auch strategische Überblick über den gesamten Fördermittel-Markt – in Verbindung mit dem nötigen Handwerkszeug im Umgang mit Förderern – hat mein Wissen verfestigt und erweitert. Hervorzuheben ist, dass die Studienaufgaben sich an meiner realen Arbeitswelt orientieren, so dass sich der Lehrgang in die praktische Arbeit gewinnbringend integrieren lässt.„
Der Lehrgang ist berufsbegleitend auf einen Zeitraum von 12 Monaten ausgelegt und umfasst sowohl Präsenzphasen als auch Selbstlernphasen (nach dem Konzept ‚Blended-Learning‘). Das notwendige Grundlagenwissen wurde in Form von lehrgangsbegleitenden Online-Schulungsmodulen im Umfang von 90 Stunden vermittelt. Die Präsenzphasen umfassten insgesamt 12 Schulungstage und konzentrierten sich auf das praktische Anwenden des Gelernten in Form von Einzel- und Gruppenarbeiten und Case Studies. Expertinnen und Experten von Stiftungen und anderen Förderinstitutionen gaben dabei Einblicke in die praktische Arbeit der Fördermittelakquise. Zwischen den Präsenzphasen musste das Gelernte im Rahmen von Hausarbeiten auf die eigene Praxis übertragen werden.

Bisher fehlte in Deutschland eine fundierte Ausbildung für Fördermittelverantwortliche speziell von gemeinnützigen Organisationen, die alle privaten und öffentlichen Förderbereiche berücksichtigt. Das Potenzial an Fördermitteln für gemeinnützige Aktivitäten in Deutschland ist deutlich höher als das von Spenden oder Sponsoring. Schätzungen gehen von 30 bis 40 Mrd. Euro aus, die jährlich in Form von Fördermitteln für gemeinnützige Aktivitäten bereitgestellt werden.
Der Lehrgang wurde von mir und Bernd Kreh, Leiter der Abteilung Förderwesen beim Diakonischen Werk Hessen, gemeinsam entwickelt. Die positive Abschlussevaluation gibt uns die Bestätigung, dass wir inhaltlich und konzeptionell den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Aufgrund der hohen Nachfrage startet zum 1. Oktober 2020 ein dritter Durchgang des Lehrgangs. Interessentinnen und Interessenten können sich für eine Teilnahme bewerben. Die Präsenzphasen finden in Tagungshäusern/Hotels in Städten mit zentraler ICE-Anbindung statt.