Hessen gehört zu den leistungsfähigsten und wirtschaftlich stärksten Bundesländern Deutschlands. Auch im gemeinnützigen Bereich hat Hessen viel zu bieten und so engagieren sich zahlreiche Organisationen, Initiativen und Vereine für soziale Gerechtigkeit und Teilhabe, nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzprojekte, kulturelle Vielfalt sowie zukunftsweisende Bildungs- und Integrationsangebote.
Zur finanziellen Unterstützung dieser Maßnahmen stellen die Landesregierung, Partner aus dem zivilgesellschaftlichen Sektor sowie Unternehmen Mittel bereit, die verschiedenste Bereiche fördern. So entsteht eine Förderlandschaft, in der gemeinnützige Organisationen aller Größenordnungen ihre Vorhaben in Hessen wirkungsvoll umsetzen können.
In diesem Blogartikel habe ich Ihnen einen kompakten Überblick über die verschiedenen Förderpartner in Hessen zusammengestellt. Der Artikel führt die Blogreihe der einzelnen Bundesländer fort und zeigt neben der öffentlichen Förderung auch spannende weitere Möglichkeiten auf.
Ein Überblick: Fördermittel für gemeinnützige Aktivitäten in Hessen
Das größte Potenzial für gemeinnützige Fördermittel bietet auch in Hessen die öffentliche Hand. Mit Blick auf das gesamte Bundesland sind vor allem die elf Fachministerien zentrale Partner bei der Akquise von Zuschüssen. Hinzu kommen die drei Regierungspräsidien in Darmstadt, Gießen und Kassel, die Hessen in übergeordnete Regionen unterteilen und als Mittler zwischen Landesregierung und kommunalen Ebenen (Landkreise, Städte und Gemeinden) fungieren. Einige Landesprogramme werden über diese Regierungspräsidien abgewickelt, während für die Administration einzelner Förderlinien oder Wettbewerbe auch weitere Stellen, wie die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), beauftragt werden können.
Neben dem Land als Förderer existiert in Hessen eine lebendige zivilgesellschaftliche Förderlandschaft: Zum Stichtag 2024 gab es laut dem Bundesverband Deutscher Stiftungen insgesamt 2.871 rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts, von denen viele gemeinnützige Zwecke verfolgen. Hessen weist mit 45,8 Stiftungen je 100.000 Einwohner eine deutlich überdurchschnittliche Dichte auf und gehört damit zu den führenden Bundesländern im Stiftungsbereich.
Inklusive weiterer Förderorganisationen, wie zum Beispiel Banken und Lotterien, ergibt sich so eine attraktive Förderlandschaft in Hessen.
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Die Ministerien in Hessen als Förderpartner für gemeinnützige Aktivitäten
Die unterschiedlichen Ministerien und ihre Fachressorts sind ein starker Förderpartner für gemeinnützige Maßnahmen in Hessen. Neben der Staatskanzlei gibt es elf Fachressorts, die thematisch geordnet Förderprogramme konzipieren und Mittel aus dem Landeshaushalt bereitstellen. Jedes Ministerium verfolgt dabei seine eigenen Schwerpunkte, sei es soziale Integration, Umwelt- und Klimaschutz, Bildungsförderung oder Kulturentwicklung, was sich in spezifischen Ausschreibungen und zugehörigen Zielgruppen widerspiegelt. Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Barrierefreiheit oder Teilhabe bieten darüber hinaus oft unerwartete Zugänge zu Programmen, deren Hauptziel zunächst in einem anderen Ressort verankert ist. Hier lohnt sich immer mal wieder ein Blick auf die Förderausschreibungen eher "fachfremder" Ministerien, ob es nicht doch passende Förderoptionen für einen Träger geben kann. Verfolgen Sie auch die Strategiesetzungen der Landesregierung, wie zum Beispiel die Antidiskriminierungsstrategie oder die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen, da sich aus solchen Zielsetzungen häufig Förderaufrufe ergeben. Damit will das Land sicherstellen, dass geförderte Projekte direkt zur Umsetzung seiner Leitlinien beitragen und nachhaltige, gesellschaftliche Mehrwerte schaffen. Darüber hinaus erhalten Sie so frühzeitig Hinweise auf neue Themenfelder und Prioritäten, in denen zeitnah Fördermittel bereitgestellt werden.
Im folgenden Abschnitt stelle ich Ihnen eine Auswahl von Förderprogrammen von hessischen Ministerien vor, die gezielt gemeinnützige Träger in Hessen ansprechen und deren Arbeit finanziell unterstützen können.
Förderprogramm „STARKES DORF+“
Die Landesregierung unterstützt mit dem Programm „STARKES DORF+“ engagierte Initiativen aus Hessens ländlichen Räumen. Antragstellerinnen und Antragsteller können 1.000 Euro bis 7.500 Euro für Projekte und damit verbundene Prozesse beantragen, um lebendige Orte des Miteinanders zu erhalten oder neu zu schaffen. Im Programm werden Beratungen und Projektbegleitungen angeboten, Kleinprojekte gefördert und die Gründung von Bürgergenossenschaften, als innovative Organisationsform für Engagierte in unterschiedlichen Bereichen der Daseinsvorsorge, unterstützt.
Förderprogramm „Dein Ehrenamt“
Auch zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements bietet das Land Hessen ein Förderprogramm an. Ziel der Förderung ist es, die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement zu verbessern und die bestehende Kultur des Ermöglichens und der Anerkennung zu stärken. Gemeinnützige Organisationen (Vereine, Stiftungen, Unternehmen), Verbände, Freiwilligenagenturen und kommunale Gebietskörperschaften sowie private Initiativen können für ein Projekt einen Förderhöchstbetrag von bis zu 30.000 Euro über die Förderrichtlinie #deinehrenamt beantragen.
Projektförderung Kunst und Kultur
Bei der Projektförderung im Kulturbereich unterscheidet das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur nach spartenbezogener Förderung (zum Beispiel Musik, Film, Theater) und nach spartenübergreifenden Projekten. Hierüber gibt es wiederum weitere Unterkategorien, die eine Projektförderung ermöglichen. Dazu gehört mitunter die Förderung kultureller Teilhabe für junge Menschen, die Unterstützung sozikultureller Zentren oder auch die Stärkung von Kulturarbeit im Ländlichen Raum, wo Projekte und Kulturfestivals in hessischen Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern Fördergelder beantragen können.
Seit 2018 gibt es zudem auch das Programm „LandKulturPerlen – Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen“. Es ermöglicht, in zahlreichen hessischen Landkreisen auf passgenaue Beratungs-, Vernetzungs- und Schulungsangebote der Regionalbeauftragten zurückzugreifen. Zudem können Sie hier Projektzuschüsse von 1.000 bis 2.000 Euro beantragen. „LandKulturPerlen“ ist eine Kooperation der Landesvereinigung Kulturelle Bildung (LKB) Hessen e.V. und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Landesprogramm WIR - Vielfalt und Teilhabe
WIR - Vielfalt und Teilhabe will mit seinen Fördermaßnahmen alle Menschen mit und ohne Migrationshintergrund als Zielgruppe in den Blick nehmen und die in den Hessen bereits geschaffenen Partizipationschancen weiter ausbauen und festigen. Es gibt fünf unterschiedliche Förderschwerpunkte, innerhalb derer Gelder beantragt werden können. Für gemeinnützige Träger ist die Förderung von Aktivitäten von Migrantenorganisationen, die Förderung von Projekten mit neuen innovativen Ansätzen zum Auf- und Ausbau einer hessenweiten Willkommens- und Anerkennungskultur und zur Interkulturellen Öffnung, die Förderung der Qualifizierung und des Einsatzes ehrenamtlich tätiger Integrationslotsinnen und -lotsen sowie die Förderung von ehrenamtlichen Laiendolmetschern interessant.
Projektförderung zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)
Förderfähig sind beispielhafte und innovative Projekte im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. So fördert die Hessische Landesregierung im Rahmen einer Anschubfinanzierung eine Vielzahl an Projekten auf eine vielfältige Art und Weise. Die Projektförderungen innerhalb UN-BRK sind in erster Linie für die Unterstützung der Verbände der Menschen mit Behinderungen in Hessen oder ihre Interessenvertretungen gedacht. Die UN-Behindertenrechtskonvention und auch ihre Umsetzung betreffen jedoch die gesamte Gesellschaft, sodass alle Institutionen mit gemeinnützigem Hintergrund Anträge stellen können.
Entwicklungspolitische Zusammenarbeit Hessen
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) leistet im Rahmen der Innovationsförderung im Programmbereich Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung im Rahmen der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. So können entwicklungspolitisch engagierte gemeinnützige Nichtregierungsorganisationen aus Hessen Fördermittel beantragen, um Projekte im In- und Ausland durchführen zu können. In den letzten Jahren wurden zum Beispiel Projekte zu Fairem Handel oder auch Schulprojekte in Afrika gefördert.
Die Innovationsförderung Hessen bietet neben der Entwicklungszusammenarbeit weitere interessante Förderbereiche in unterschiedlichen Ausschreibungen an. Beispielsweise gibt es auch die Themenfelder Elektromobilität und die
Förderung von Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Umweltbildung und BNE in Hessen
Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat fördert Projekte zur Umweltbildung. Gefördert werden Maßnahmen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Hessen stärken.
Mögliche Projekte sind zum Beispiel:
- Programme zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
- Fort‑ und Weiterbildungen für Lehrende
- Natur- und Umwelterziehung an Schulen und in außerschulischen Einrichtungen
- Angebote zum Globalen Lernen
Voraussetzung für eine Förderung ist, dass Sie als „Bildungsträger für nachhaltige Entwicklung“ zertifiziert sind und Ihren Sitz in Hessen haben.
Hessische Dorfentwicklung
Ziel der Dorfentwicklung ist es, die Dörfer im ländlichen Raum als attraktiven, zukunftsfähigen und lebendigen Lebensraum zu erhalten und zu gestalten, sowie ihre Identität zu bewahren. Dabei geht es mitunter auch um den Erhalt sowie die Entwicklung der Daseinsvorsorge, die Unterstützung von bürgerschaftlichem Engagement und um die Verbesserung Wohn- und Lebensqualität. Für die Beantragung von Geldern in diesem Programm muss die entsprechende Kommune als Förderschwerpunkt in das Dorfentwicklungsprogramm mit aufgenommen sein. Gefördert wird in Orten bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, sofern diese nicht der Städtebauförderung zugeordnet sind. Als Antragsteller können beispielsweise Kirchen als öffentliche nicht kommunale Träger fungieren.
Hessisches Perspektivprogramm (HePAS)
Über das Hessische Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (HePAS) werden Arbeitgebern finanzielle Anreize gegeben, um schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen, die am Arbeitsmarkt schwer benachteiligt sind. Über das Programm werden Zuschüsse und Prämien vergeben, wie für Praktikumsplätze, Probebeschäftigungen, Ausbildungen und Einstellungen. Auch Werkstätten für behinderte Menschen können beim erfolgreichen Übergang aus dem Arbeitsbereich einer Werkstatt in den allgemeinen Arbeitsmarkt einen Ausgleich und Übergangsprämien erhalten. Zudem steht ein Teil der Programmgelder auch für freie Projektförderungen zur Verfügung. Gefördert werden Projekte, die einen nachhaltigen Beitrag für mehr Beschäftigung schwerbehinderter Menschen leisten.
Jugendaktionsprogramme
Seit 2000 setzt sich das Land Hessen mit seinen Jugendaktionsprogrammen dafür ein, dass Kinder und Jugendliche politisch und gesellschaftlich mitmischen können. .Das neue Jugendaktionsprogramm „Jugend macht Politik – Partizipation ermöglichen“ (2026–2028) wird mit bis zu 1.200.000 € vom Land Hessen gefördert und knüpft an das Programm 2021–2024 „Zwischen Einbringen und Ausprobieren“ an. Gefördert werden Vorhaben, die inklusive, kommunale Beteiligungsstrukturen auf- und ausbauen, sodass junge Menschen aktiv an Entscheidungen in ihrem Gemeinwesen mitwirken können, sowie Projekte zur Demokratiebildung, die Jugendlichen die nötigen Kompetenzen für politische und gesellschaftliche Teilhabe vermitteln.
EU-Fördermittel für gemeinnützige Aktivitäten in Hessen
Neben einer bundes- oder gar europaweiten Vergabe von Fördermitteln der EU gibt es auch europäische Fördermöglichkeiten, die gezielt in Hessen ausgeschrieben werden. Nachstehend sind zwei EU-Programme exemplarisch aufgeführt.
Der Europäische Sozialfonds Plus in Hessen
So zum Beispiel die Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds Plus, kurz ESF+ genannt. Der ESF+ in Hessen finanziert Projekte, die von freien Trägern, Gebietskörperschaften, Akteuren der beruflichen Bildung etc. umgesetzt werden. Inhaltlich werden zwei Schwerpunkte gesetzt:
- Fachkräftesicherung und gleichberechtigter Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung
- Aktive Inklusion und Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit
Auf der Seite Förderaufrufe des ESF+ Hessen finden Sie immer die aktuellen Antragsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einen Aufruf zur Einreichung von Projektanträgen im Förderprogramm „Internationale Potentiale nutzen – Übergänge vom Studium in den Beruf gestalten“.
Die LEADER-Förderung in Hessen
Ein weiteres Beispiel ist der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Aus dem ELER wird auch das EU-Programm LEADER finanziert wird, welches ländliche Regionen in ihrer Entwicklung stärken soll. Die Gelder für LEADER werden über die Bundesländer verteilt. Jedes Land kann damit auch einen etwas anderen Schwerpunkt setzen. In Hessen wurden für die LEADER Förderperiode 2023-2027 folgende Handlungsfelder ausgewählt: Daseinsvorsorge, Wirtschaft und Arbeit, Freizeit und Kultur, Tourismus und Naherholung, Bioökonomie und Regionalität. Durch den bottoum-up-Ansatz gibt es in ganz Hessen sogenannte LEADER-Regionen, über die das Förderprogramm umgesetzt wird. Eine Übersicht über die aktuellen Fördergebiete in Hessen steht auf LEADER-Regionen und Landkreise in Hessen zur Verfügung. Ein Beispiel stellt die LEADER-Region Lahn-Dill-Wetzlar dar. Ihr stehen für die jetzige Förderperiode ca. 3,05 Mio Euro zur Verfügung. Als Handlungsfelder der Lokalen Entwicklungsstrategie hat sich die L.E.A.D.E.R. – Region Lahn-Dill-Wetzlar e.V. für die Daseinsvorsorge (Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse für „Alle“), die wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen durch Klein- und Kleinstunternehmen, die Förderung von Erholungsräumen für Naherholung und ländlichen Tourismus und für das Thema Bioökonomie (Anpassungsstrategien zu einem nachhaltigen Konsumverhalten) entschieden. Neben der "großen" LEADER-Förderung können die Regionen auch über ein sogenanntes Regionalbudget kleinere Projekte, in der Regel mit bis zu 20.000 Euro, fördern.
Einen umfassenden Überblick über die europäische Förderstruktur für gemeinnützige Aktivitäten gibt der Förderlotse-Blogartikel: Fördermöglichkeiten der Europäischen Union für gemeinnützige Aktivitäten
Hier erfahren Sie, welche Programme von der EU vorgehalten werden und welche Ziele damit verfolgt werden.
Weitere Förderpartner für gemeinnützige Aktivitäten in Hessen
Neben den vielen Fördermöglichkeiten der Ministerien in Hessen bieten auch zahlreiche weitere Institutionen, Partner und Unternehmen Fördermittel für gemeinnützige Aktivitäten an. Hier eine Clusterung vorzunehmen fällt schwer. Förderpartner können Unternehmen, Lotterieanbieter, Dachverbände, Stiftungen, Kirchen und vieles mehr sein.
Sportjugend Hessen und AOK: Näher Dran
Die AOK Hessen und die Sportjugend Hessen unterstützen mit der Initiative „Näher Dran“ die Jugendarbeit im Sport. Mitgliedsorganisationen haben die Möglichkeit, sich um den „Integrationspreis“ zu bewerben oder „Bildungs- und Bewegungsbausteine“ zu buchen und in ihrer Praxis einzusetzen. Die Initiative hat vier Themenschwerpunkte:
- Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung
- Teilhabe von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien
- Partizipation junger Menschen und Stärkung demokratischer Prozesse.
Genau: Die Umweltlotterie von Lotto Hessen
Projektideen aus dem Umwelt‑ und Naturschutz in Hessen können sich wöchentlich für einen Zusatzgewinn von 5.000 € bei der Umweltlotterie GENAU bewerben. Die Gewinnprojekte wählen die Teilnehmenden selbst aus. Teilnahmevoraussetzungen sind unter anderem:
- Ein klarer Umwelt‑ oder Naturbezug (z. B. Baumpflanzung, Teichsanierung, Artenschutzmaßnahme, Entsiegelung von Flächen)
- Umsetzung binnen 12 Monaten nach Gewinnbenachrichtigung in Hessen und noch nicht abgeschlossen
- Projektkosten von ca. 5.000 € (bei höheren Kosten muss eine Co‑Finanzierung nachgewiesen werden)
- Einzel- oder Einreichung durch einen einzigen Projektträger (Schulen, Vereine, Kommunen, Privatpersonen etc.) mit Befugnis zur Projekteinreichung
Interessierte Projektverantwortliche finden alle Details und die nötigen Unterlagen auf der Website der Umweltlotterie GENAU.
Landesstiftung „Miteinander in Hessen“
Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ setzt sich dafür ein, bürgerschaftliches Engagement zu stärken und so den Gemeinsinn zu fördern. Vor dem Hintergrund drängender Zukunftsfragen, wie zum Beispiel der Versorgungslücken im ländlichen Raum und die Folgen des demografischen Wandels, ist das Land auf zukunftsweisende, von der Bürgerschaft getragene Initiativen angewiesen. Der Staat allein kann diese Herausforderungen nicht bewältigen. Daher stärkt die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ das bürgerschaftliche Engagement und fördert die Kreativität und den Einfallsreichtum der Menschen sowie ihre Bereitschaft, in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.
Share Value Stiftung
Die Share Value Stiftung unterstützt gemeinnützige Einrichtungen in Hessen und Thüringen, die sich der Jugend‑ und Altenhilfe, dem öffentlichen Gesundheitswesen sowie dem Wohlfahrtsbereich (insbesondere in Kooperation mit Diakonie und anderen Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege) widmen. Gefördert werden zum einen Starthilfen zur Einrichtung dringend benötigter Angebote, zum anderen befristete Personalstellen, mit denen modellhaft demonstriert wird, wie Kinder und Hilfsbedürftige effektiv unterstützt werden können. Darüber hinaus stellt die Stiftung einmalige Sachmittel bereit, um die Qualität laufender Projekte zu verbessern oder neue Aktivitäten erst möglich zu machen.
Stiftung Diakonie Hessen
Die Diakonie Hessen berät ihre Mitgliedseinrichtungen bei der Akquise von Fördermitteln und stellt über die Stiftung Diakonie Hessen mehrere Stiftungsfonds zur Verfügung, um Projekte in den Bereichen Jugend‑ und Altenhilfe, Gesundheit und Soziales zu fördern. Zu den Fonds gehören etwa der Stiftungsfonds DiaDem, der Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützt, und der Stiftungsfonds DiaKids, der gezielt gegen Kinderarmut wirkt und Familien in prekären Lebenslagen hilft.
Merck Family Foundation
Die Merck Family Foundation bündelt seit 2016 die gemeinnützigen Aktivitäten der Unternehmerfamilie Merck und fördert als gemeinnützige GmbH Projekte in unmittelbarer Nachbarschaft der Merck-Standorte – bevorzugt solche, in denen sich Merck‑Mitarbeitende freiwillig engagieren. Strategische Förderschwerpunkte sind das Gesundheitswesen, Bildung, bürgerschaftliches Engagement sowie Entwicklungszusammenarbeit und Völkerverständigung. Im Jahr 2024 unterstützte die Foundation 42 Projekte mit insgesamt 7,2 Mio. € und erreichte damit rund eine Million Menschen in 23 Ländern. Förderanträge können ausschließlich von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Merck-Gruppe eingereicht werden.
Sparkasse Oberhessen
Auch die Sparkassen sind wichtige Förderpartner für gemeinnützige Aktivitäten in Hessen. Die Sparkasse Oberhessen gliedert zum Beispiel ihre Förderaktivitäten in mehrere Bereiche: eine Grundförderung für eingetragene, gemeinnützige Vereine, eine anlassbezogene Förderung für besondere Projekte im Geschäftsgebiet, Sonderprogramme wie „Ein Herz für Klima“ und „Ein Herz für die Natur“ sowie einen Bürgerpreis zur Würdigung herausragenden ehrenamtlichen Engagements. Darüber hinaus stellt die Sparkasse praktische Infrastruktur bereit, etwa das Stagemobil, Geschirrmobile und Hüpfburgen für Veranstaltungen in der Region.
Vor allem als lokale Förderpartner sind die örtlichen Sparkassen ein guter Ansprechpartner. Allein die Sparkassenstiftungen bilden mit 781 eigenständigen Stiftungen das stifterisch aktivste Netzwerk Deutschlands und fördern regional Projekte in Kunst & Kultur, Soziales, Sport, Wissenschaft & Bildung sowie zunehmend in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Demokratieförderung. Mit einem Gesamtkapital von rund 3,2 Mrd. € und Stiftungsausschüttungen von über 78 Mio. € im Jahr 2024 setzen die Sparkassenstiftungen nachhaltige Impulse vor Ort. Ein Blick auf die vielfältigen Fördermöglichkeiten lohnt sich.
LEBERECHT‑Stiftung
Die LEBERECHT‑Stiftung gGmbH in Frankfurt am Main macht sich für behinderte und benachteiligte Kinder und Jugendliche und deren Familien stark. Getragen von der Frankfurter Neuen Presse und regionalen Partnern, stellt sie die Mittel aus Spenden und Gewinnsparen bereit, um sowohl institutionelle als auch private Projekte zu fördern – von Therapien über Inklusionsmaßnahmen bis hin zu Bildungsangeboten. Ihr Förderradius erstreckt sich vom Rhein‑Main‑Gebiet bis in Teile Mittel‑ und Osthessens, entsprechend dem Verbreitungsgebiet der Frankfurter Neuen Presse und ihrer Regionalausgaben sowie der Verbundmedien Gießener Allgemeine Zeitung, Offenbach‑Post, Hanauer Anzeiger und Wetterauer Zeitung.
Bürgerstiftungen in Hessen
Hessen gehört zu den Bundesländern mit der höchsten Dichte an Bürgerstiftungen: Insgesamt 32 Mitmach‑Stiftungen verwalten hier rund 43,9 Mio. € Stiftungskapital und fördern lokale Projekte. Von der Bürgerstiftung Darmstadt, die mit „Kindervorlesungen“ und dem „Bücherkoffer“ Lesefreude weckt oder mobilitätseingeschränkten Menschen den Bibliothekszugang ermöglicht, bis hin zur Bürgerstiftung Kassel oder den zehn Bürgerstiftungen in Mittelhessen – überall laden sie dazu ein, sich mit Zeit, Ideen oder Mitteln zu engagieren. Eine Übersicht aller hessischen Bürgerstiftungen und ihrer Projekte finden Sie im Bürgerstiftungsfinder der Stiftung Aktive Bürgerschaft.
Praktische Tipps zur Ansprache von Förderpartnern
Trotz der vielen Möglichkeiten und Zugänge zum Fördermarkt in Hessen müssen bei der Ansprache potenzieller Förderpartner einige Grundregeln beachtet werden: Informieren Sie sich vorab systematisch über die passenden Programme und ihre Förderschwerpunkte und holen Sie sich frühzeitig fachlichen Rat – sei es direkt bei den Landes‑ und Fachstiftungen oder über erfahrene Fördermittel-Expert:innen wie in unserem Angebot von Beratung – Förderlotse Torsten Schmotz. Ein persönliches Vorgespräch hilft, die Förderfähigkeit Ihres Projekts zu prüfen, offene Fragen zu klären und typische Fallstricke zu vermeiden. Auf dieser Basis können Sie Ihre Projektidee zielgerichtet schärfen, den idealen Finanzierungsmix identifizieren und Ihren Antrag inhaltlich wie formal überzeugend gestalten.
Bei der Ausgestaltung des Antrags sollten Sie zudem auf eine klare Gliederung achten: Beginnen Sie mit einer prägnanten Projektzusammenfassung, gefolgt von einer nachvollziehbaren Zielbeschreibung und einer detaillierten Darstellung der geplanten Maßnahmen. Legen Sie einen transparenten Finanzierungsplan vor, der Kostenarten (Personal, Ausstattung, Ehrenamtspauschalen etc.) übersichtlich auflistet und ggf. die Co‑Finanzierung durch Eigenmittel oder weitere Förderer belegt. Ergänzen Sie Ihr Konzept durch Zeitpläne oder Meilensteine und fügen Sie bei Bedarf Skizzen, Wirknachweise oder Referenzprojekte als Anlagen bei. Achten Sie abschließend auf eine fehlerfreie Rechtschreibung und ein einheitliches Layout. So überzeugen Sie Entscheider:innen durch Professionalität und erhöhen Ihre Erfolgschancen spürbar.
Sind Ihnen weitere interessante Fördermöglichkeiten für gemeinnützige Aktivitäten in Hessen bekannt? Oder können Sie bereits Erfahrungswerte zu den genannten Förderpartnern beisteuern? Wir freuen uns über Ihren Beitrag im Kommentarbereich. Danke!