Fördermittel für gemeinnützige Aktivitäten in Baden-Württemberg

So vielfältig die Arbeit und das Engagement im gemeinnützigen Bereich ist, so vielfältig ist auch der Fördermarkt für gemeinnützige Aktivitäten. Es gibt zahlreiche attraktive Fördermöglichkeiten und Partner, die für eine Zusammenarbeit in Frage kommen können. Neben bundessweit aktiven Förderern und deren Programmen gibt es ein breites Feld an Förderoptionen, die ausschließlich in einem speziellen Bundesland vergeben werden. Hier kommen neben Förderausschreibungen der Länderministerien auch private Förderer mit ins Spiel, die ihren Wirkungskreis auf Projekte und Maßnahmen in einem bestimmten Bundesland ausrichten. In der neuen Blogserie von Förderlotse T. Schmotz stellen wir Ihnen nach und nach die Förderlandschaften der einzelnen Bundesländer vor - beginnend mit Baden-Württemberg- und geben Ihnen damit einen fundierten Einblick in die Fördermöglichkeiten für Ihre gemeinnützige Projektarbeit. 

Baden-Württemberg: Die Struktur der Fördermöglichkeiten

Das größte Potential für gemeinnützige Fördermittel bietet die öffentliche Hand. Damit sind mit Blick auf ganz Baden-Württemberg die verschiedenen Ministerien ein wichtiger Partner bei der Akquise von Fördermitteln. Hinzu kommen die vier Regierungspräsidien, die das Land nochmals in die Gebiete Stuttgart, Freiburg, Tübingen und Karlsruhe unterteilen. Diese sind für gewisse Themen Mittler zwischen der Landesregierung und den untergliederten Strukturen, wie Landratsämter, Städte und Gemeinden. So werden manche Förderprogramme des Landes Baden-Württemberg über die Regierungspräsidien umgesetzt. Zudem kann das Land auch weitere Stellen beauftragen, die Administration für einzelne Förderprogramme und Wettbewerbe zu übernehmen. Oftmals sind dies auch die Landesbanken, wie die L-Bank in Baden-Württemberg. Neben dem Land als Förderer gibt es in Baden-Württemberg eine Vielzahl zivilgesellschaftliche und andere Förderorganisationen. Laut dem Bundesverband Deutscher Stiftungen sind es allein 3.719 rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts in Baden-Württemberg. Die meisten dieser Stiftungen (über 500) haben ihren Sitz in Stuttgart, gefolgt von Karlsruhe und Freiburg. Darüber hinaus bietet die Förderlandschaft in Baden-Württemberg noch viele weitere Optionen mit verschiedensten Hintergründen und Engagementformen. 

Die Ministerien in Baden-Württemberg als Förderpartner für gemeinnützige Aktivitäten

Neben dem Staatsministerium als Behörde des Ministerpräsidenten gibt es in Baden-Württemberg aktuell insgesamt elf Fachministerien. Diese gliedern sich nach verschiedenen Themen, was sich letztendlich auch in den Fördermöglichkeiten und -programmen wiederfindet. Nicht alle sind für das Fördermittel-Fundraising im gemeinnützigen Bereich interessant. Manchmal lassen sich aber auch über Querschnittsziele und andere Sichtweisen spannende Zugänge zu Förderprogrammen von Ministerien finden, die man zunächst nicht im Blick hatte. Es lohnt sich also immer mal wieder auch dort nachzuschauen.

Die Landesregierung kann nun mit Zuständigkeit in den einzelnen Ressorts Förderprogramme initiieren und Fördermittel in Baden-Württemberg vergeben. Mithilfe dieser Zuschussmöglichkeiten will das Land seine Ziele, wie zum Beispiel im Klimaschutz, in die Breite und vor allem in die Umsetzung bringen. Zum Beispiel stellt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Mittel des Landeshaushalts zur Bekämpfung von Kinderarmut zur Verfügung. So wird die Arbeit von Präventionsnetzwerken gefördert. Im Koalitionsvertrag 2021-2026 der Landesregierung wurde die flächendeckende Einrichtung von Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut als ein Ziel formuliert. 

Die Programme adressieren unterschiedlichste Antragsteller, so dass gemeinnützige Träger nicht immer per se antragsberechtigt sind. Begünstigt können mitunter auch im speziellen KMU oder Privatpersonen sein. Finden Sie im nachstehenden Absatz aktuelle Beispiele für Förderausschreibungen verschiedener Landesministerien in Baden-Württemberg, die Gelder für gemeinnützige Träger und Aktivitäten Fördermittel in Baden-Württemberg vergeben und für eine Antragstellung in Frage kommen. 

Förderprogramm Klimaschutz-Plus

Das Förderprogramm Klimaschutz-Plus will Kommunen, Unternehmen, Vereine, kirchliche Organisationen und kommunale Betriebe dabei unterstützen, dass Energie in Bestandsgebäuden effizienter genutzt und Strom und Wärme eingespart wird. Das Programm des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg umfasst drei Säulen:

Förderprogramm IMF: Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum

Zur Stärkung des ländlichen Raums fördert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg innovative Maßnahmen für Frauen. Ziel der Förderung ist, wohnortnahe Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven zu erschließen, qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Damit können zum einen Qualifizierungs- und Coachingmaßnahmen für Frauen im ländlichen Raum unterstützt als auch Investitionen in die Entwicklung nichtlandwirtschaftlicher Unternehmen von Frauen in ländlichen Gebieten bezuschusst werden. Eine Antragstellung erfolgt über die zuständigen Regierungspräsidien. 

Regionalprogramm Fachkräftesicherung

Über dieses Förderprogramm wird die Umsetzung von gemeinsamen Veranstaltungen und Aktionen zur Information über die wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen der Fachkräftesicherung, die Umsetzung von konkreten Maßnahmen im Rahmen der Handlungsfelder der Fachkräfteallianz sowie die Evaluation und strategische Weiterentwicklung von gemeinsamen Aktivitäten der regionalen Fachkräfteallianzen gefördert. Antragsberechtigt sind die Partner der Fachkräfteallianzen auf regionaler oder auf Kreisebene. Abhängig von der Zusammensetzung der jeweiligen regionalen Fachkräfteallianz  können dies z.B. sein: Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften, Agenturen für Arbeit, Landratsämter und Kommunen, die Ligaverbände und Pflegeorganisationen. Anträge können innerhalb der Programmlaufzeit jederzeit beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg eingereicht werden.

BW-e-Pflegefahrzeuge

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg fördert den Kauf elektrischer Fahrzeuge für die Nutzung durch Pflege- und Sozialdienste. Gefördert werden kleine E-Autos mit einem Festbetrag von bis zu 7.000 Euro pro E-Fahrzeug. In Baden-Württemberg sollen die Schadstoffemissionen im Verkehrssektor durch die Umstellung auf elektrische Antriebe bei den Fahrzeugen von Pflege- und Sozialdiensten deutlich gesenkt werden. Das Ministerium für Verkehr versteht die „BW-e-Pflegefahrzeuge“ Förderung als Anreiz für die Pflege- und Sozial-Dienste, sich für einen PKW mit Elektroantrieb zu entscheiden. Die Antragstellung innerhalb der Förderrichtlinie erfolgt über die L-Bank.

Wohnheimplätze für Auszubildende in Baden-Württemberg

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg fördert Wohnheimplätze für Auszubildende. Die Initiative der Förderung „Junges Wohnen“ ist Teil des sozialen Wohnungsbaus. Ziel ist es, die Wohnsituation von Studierenden und Auszubildenden durch Wohnheimplätze zu verbessern. Hierfür stellt der Bund den Ländern Finanzhilfen zur Verfügung. Die Schaffung von Wohnheimplätzen für Studierende wird in Baden-Württemberg vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert, die für Auszubildende vom Wohnungsbauministerium.

Mit dem Förderansatz werden Investitionen in die Schaffung und künftig auch die Modernisierung von Wohnheimplätzen und gemeinschaftlich genutzten Räumen in Baden-Württemberg unterstützt. Damit soll Auszubildenden zusätzlicher mietpreisgünstiger Wohnraum in Wohnheimen zur Verfügung gestellt werden. Förderanträge können bei der Bewilligungsstelle, der L-Bank, eingereicht werden. Es gilt das „Windhundprinzip“. 

Förderprogramm „Präventiv handeln – Schutzkonzepte leben“

Mit dem Ziel den Kinderschutz in Vereinen in den Blick zu nehmen, bietet dieses Programm des Sozialministeriums Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit im Freizeitbereich bei der Entwicklung von individuellen Schutzkonzepten an. Vereine und Verbände können Mittel beantragen, um eine externe Beratung für ihr Schutzkonzept in Anspruch zu nehmen. Träger, die geeignetes Personal haben, können auch vorhandene Stellen aufstocken, um Vereine bei der Schutzkonzeptentwicklung zu begleiten.

Der Landesjugendplan in Baden-Württemberg

Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit auch über den sogenannten Landesjugendplan. Hierüber gibt es verschiedene Möglichkeiten der Antragstellung. So fördert das Sozialministerium Maßnahmen der Kinder- und Jugenderholung, außerschulische Jugendbildung, Jugendverbände, landesweite Fachorganisationen und Zusammenschlüsse der Kinder- und Jugendarbeit sowie die Jugendsozialarbeit und deren Weiterentwicklung. Die Administration der Fördermittel erfolgt über verschiedene Wege. Gehört eine Antragstellerorganisation einer Dachorganisation an, ist in der Regel über diese ein Antrag sowie die Nachweise einzureichen. Die Kreis- oder Stadtjugendringe unterstützen ihre Mitgliedsorganisationen, die keiner landesweiten Dachorganisation angehören und übernehmen für sie die Einreichung von Anträgen und Nachweisen. Da es unterschiedliche Wege zur Bezuschussung innerhalb der genannten Strukturen gibt, sind Verfahren und Termine nicht überall gleich. Quelle und weiterführende Informationen bietet das Jugendarbeitsnetz.

Allianz für Beteiligung e.V.

Finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag beschlossen hat, gibt es in Baden-Württemberg den Verein "Allianz für Beteiligung".  Er ist ein Netzwerk für die Stärkung von Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung. Die Arbeit der Allianz für Beteiligung umfasst Netzwerk- und Bildungsangebote, Veranstaltungen sowie Förderprogramme zu verschiedenen Themen der Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg. Über die Allianz für Beteiligung können Fördermittel in den Bereichen Quartiersentwicklung sowie Beteiligung und Engagement beantragt werden. So gibt es unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium das Förderprogramm „Beteiligungstaler“, welches Quartiersprojekte vor Ort von zivilgesellschaftlichen Gruppen unterstützt. Bezuschusst werden können Ideen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Quartiersentwicklung: Maßnahmen zur Etablierung eines Begegnungsortes, Veranstaltungen zur Vernetzung innerhalb eines Quartiers, Formate, die das Zusammenleben verschiedener Generationen im Quartier thematisieren oder Projekte, die nachbarschaftliche Unterstützungsstrukturen aufbauen. Antragsberechtigt sind zivilgesellschaftliche Gruppen (mit und ohne eingetragener Rechtsform) aus Baden-Württemberg (zum Beispiel Bürgergruppen, Arbeitskreise, Vereine, Verbände)

Der Europäische Sozialfonds (ESF Plus) in Baden-Württemberg

Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF Plus) investiert in die Beschäftigungs- und Bildungschancen der Menschen. Dem Land Baden-Württemberg stehen von 2021 bis 2027 rund 218 Mio. Euro für ESF-Plus-Förderungen zur Verfügung. Grundlage für die Verwendung dieser Mittel ist das ESF-Plus-Programm des Landes. Dieses ist das zentrale Planungsdokument für die gesamte Förderperiode. Es gibt die Ziele und strategischen Rahmenbedingungen für die Verwendung der Mittel vor und bedarf der Zustimmung der Europäischen Kommission. Quelle und weiterführende Informationen: https://www.esf-bw.de/.

Förderstiftungen in Baden-Württemberg

Wie bereits eingangs geschrieben, gibt es laut dem Bundesverband Deutscher Stiftungen 3.719 rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts in Baden-Württemberg. Hinzu kommen viele weitere Stiftungsformen wie bspw. Treuhandstiftungen oder Fonds, die in keiner einheitlichen Statistik erfasst sind. Die Hintergründe dieser Stiftungen sind sehr vielfältig. So gibt es vom Land initiierte Förderstiftungen sowie auch Stiftungen, die von Privatpersonen oder Unternehmen gegründet wurden. Auch zu diesem Fördersegment finden Sie nachstehend eine Auswahl potentieller Förderpartner für gemeinnützige Organisationen in Baden-Württemberg.

Baden-Württemberg-Stiftung

Die Baden-Württemberg Stiftung (bis 2010 „Landesstiftung Baden-Württemberg“) ging am 1.1.2000 aus einer Umfirmierung der Landesbeteiligungen in eine Stiftung hervor. Das Vermögen der Baden-Württemberg Stiftung in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro ist im Wesentlichen in Investmentfonds, Immobilien und Unternehmensbeteiligungen investiert. Aus den Ausschüttungen von jährlich 30 – 40 Millionen Euro finanziert die BW Stiftung ihre Programme. In den drei Förderbereichen Forschung, Bildung, Gesellschaft & Kultur schreibt die Stiftung verschiedene Förderaufrufe aus.  Zum Beispiel gibt es die Programme "mikro makro mint" zur MINT-Nachwuchsförderung und "Perspektive Donau" zur Förderung von Projekten im Donauraum in den Bereichen Bildung, Kultur und Zivilgesellschaft. Darüber hinaus gibt es die Stiftung Kinderland. Hierüber werden im speziellen Förderungen für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien getätigt. Auch die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg, als Tochter der Baden-Württemberg Stiftung, ist fördernd aktiv und will mit ihren Ausschreibungen Baden-Württembergs Vorreiterrolle im Klimaschutz stärken.

Jugendstiftung Baden-Württemberg

Die Aufgabe der Jugendstiftung Baden-Württemberg ist es, im Bereich der Jugendbildung zukunftsweisende Wege aufzuzeigen, vor Ort zu erproben und Ideen und Vorhaben junger Menschen zu begleiten und zu unterstützen. Hierfür fördert die Stiftung Projekte junger Menschen, die sich in Baden-Württemberg engagieren. Gefördert werden können Projekte, die lokal oder regional beispielhaft neue Wege in der Lebensweltgestaltung junger Menschen aufzeigen. Die Jugendstiftung berät und begleitet die Projektarbeit junger Menschen und betrachtet dies als Betrag innovativer Bildungsarbeit, die die Selbstwirksamkeit Jugendlicher stärkt. Zudem bietet die Stiftung Mikroförderungen über Sonderförderprogramme an. 

Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)

Seit 1991 fördert die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) global verantwortungsvolles Handeln. Durch die Projektförderung mittels der Förderlinie bwirkt! für Partnerschaftsprojekte in Baden-Württemberg, im Ausland und in Burundi unterstützt die Stiftung private, kommunale und regionale Initiativen zur Verbesserung und Vertiefung von Partnerschaften mit einem Schwerpunkt auf junge Menschen sowie migrantische und diasporische Akteur*innen. Die SEZ fördert gemeinnützige Träger*innen mit drei Förderlinien und jeweils unterschiedlicher Zielsetzung. Bwirkt! Inland fördert entwicklungspolitische Bildungsprojekte in Baden-Württemberg, bwirkt! Ausland Partnerschaftsprojekte mit Ländern des sogenannten globalen Südens und bwirkt! Burundi Projekte in Baden-Württembergs Partnerland. Durch Beratung und Qualifizierung der antragstellenden Organisationen und eine intensivere Vernetzung der Gruppen untereinander sowie Weiterbildungsangebote sollen Projekte verbessert und wirkungsvoller werden. Die SEZ vergibt mit bwirkt! Fördermittel, die das Land Baden-Württemberg auf Beschluss des Landtags Baden-Württemberg bereitstellt.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Die Denkmalstiftung fördert die Erhaltung von Kulturdenkmalen im Sinne des Denkmalschutzgesetzes. Sie fördert vorrangig private Initiativen auf dem Gebiet der Denkmalpflege. Die Stiftung wird insbesondere dort tätig, wo die staatliche Denkmalpflege nicht oder nur in beschränktem Umfang wirkt. Zuschüsse werden vorrangig an private Eigentümer von Kulturdenkmalen soweit diese denkmalschutzbedingte Mehrkosten zu tragen haben und an gemeinnützige Bürgervereine und Bürgeraktionen vergeben. Auch an andere Träger oder Institutionen wie Kommunen und anerkannte Religionsgemeinschaften können Mittel vergeben werden, soweit diese denkmalschutzbedingte Mehrkosten zu tragen haben. Die Denkmalstiftung hat seit ihrer Gründung über 1.700 Vorhaben mit weit über 69 Mio. EUR gefördert. Zudem zeichnet die Stiftung vorbildliches bürgerschaftliches Engagement zur Erhaltung von Kulturdenkmalen in Baden-Württemberg mit einem Bürgerpreis aus.

Berthold Leibinger Stiftung

Die Berthold Leibinger Stiftung unterstützt gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Einrichtungen und führt eigene Förderprojekte mit dem Ziel durch, innovative Wissenschaft voranzubringen, eine reiche Kulturlandschaft zu erhalten und das soziale Engagement in der Gesellschaft zu stärken. In ihrem Förderbereich "Soziales" bildet der Kern ihrer Aktivitäten die Unterstützung von benachteiligten Menschen am Rande der Gesellschaft. Hierzu gehören Strafgefangene, Wohnungslose, Prostituierte und suchtkranke Menschen. Mit der Ausschreibung BLIZZ unterstützt die Stiftung zudem soziale Organisationen bei Entwicklungs- und Veränderungsprozessen.

Weitere Förderorganisationen in Baden-Württemberg

Neben den Landesministerien und anderen Stellen der öffentlichen Hand und den zahlreichen Förderstiftungen bietet der Fördermarkt in Baden-Württemberg weitere interessante Zugänge für gemeinnützige Aktivitäten. So stellen auch Unternehmen und Finanzinstitute, Sportvereine, Krankenkassen, die Kirchen und sogenannte Serviceclubs Fördermittel in Baden-Württemberg zur Verfügung. 

Banken und Finanzinstitute

Organisiert über verschiedene Modelle sind die Finanzinstitute in Baden-Württemberg in der Regel immer ein guter Ansprechpartner bei der Suche nach Fördermitteln. Beispielsweise unterhält die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) eine eigene Stiftung und auch die PSD Bank RheinNeckarSaar eG schreibt Fördermittel über ihre Stiftung L(i)ebenswert aus. Mit den Einnahmen aus dem "GewinnSparen" der Sparda-Bank Baden-Württemberg gibt es auch hier mehrere Stiftungen der Bank, die Bildung, soziales Engagement sowie Kunst und Kultur im Land fördern. Ein weiteres Beispiel ist die VR Bank in Baden-Württemberg, deren Volksbanken und Raiffeisenbanken über das Gewinnsparen 86 Fahrzeuge im Jahr 2024 an soziale Einrichtungen in ganz Baden-Württemberg spenden konnte. 

Baden-Württembergische Sportvereine und -organisationen

Viele größere Vereine, wie die Fußballbundesligisten beispielsweise, engagieren sich für den gemeinnützigen Bereich. So hat mitunter der VfB Stuttgart, als größter Sportverein in Baden-Württemberg, eine eigene Stiftung namens Brustring der Herzen. Unter dem Hashtag #SCFreiburghilft versammelt der SC Freiburg die Unterstützung weltweiter Sonderereignisse und hat bspw. im Jahr 2022 Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine durch eine Spende unterstützt. Und auch der FC Heidenheim engagiert sich in vielen Bereichen, u.a. unterstützt er die Kinderstiftung Knalltüte und setzt sich damit für Kinder und Familien in der Region ein. 

Sportvereine selbst können wiederum beim Landessportverband und dessen Untergliederungen, also dem Württembergischen Landessportbund und den Badischen Sportbünden, Fördermittel beantragen. Zum Bespiel für den Sportstättenbau oder für Integration im Sport.

Kirchliche Fördermöglichkeiten in Baden-Württemberg

Für gemeinnützige Aktivitäten in kirchlicher Trägerschaft oder von den kirchlichen Wohlfahrtverbänden gibt es häufig auch Förderzugänge über die eigenen Strukturen und Dachverbände. So gibt es eine Vielzahl von Stiftungen mit kirchlichem Hintergrund und eigens initiierte Förderprogramme. Eine Übersicht der Stiftungen der Erzdiözese Freiburg gibt beispielsweise dieser Link: Startseite - Stiftungen der Erzdiözese Freiburg und über die Diözese Rottenburg-Stuttgart werden mitunter Gelder für ehrenamtliches Engagement über ein Förderprogramm namens INkonzept vergeben. Das Diakonische Werk Württemberg vergibt zusammen mit dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg den Jugenddiakoniepreis und mit dem Fonds „Kleinprojekte mit und für Flüchtlinge“ unterstützt die Evangelische Landeskirche in Württemberg beispielsweise die Flüchtlingsarbeit von Kirchengemeinden, diakonischen Einrichtungen und Diensten. Dies sind nur ein paar wenige Beispiele für eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Sie sind selbst keine kirchliche Organisation, kooperieren aber vor Ort mit der Diakonie oder beispielsweise mit einer kath. Kirchengemeinde? Dann nutzen Sie nach Möglichkeit diese Partnerschaften, um ebenfalls von diesen Förderoptionen zu profitieren. 

Serviceclubs in Baden-Württemberg

In Deutschland engagieren sich viele Menschen in den sogenannten Serviceclubs wie Rotary, Lions, Zonta oder Round Table. Ein Serviceclub ist eine Gruppe von Menschen, die auf Grundlage von gemeinsamen Werten freundschaftliche Beziehungen untereinander pflegen und sich gemeinsam für gemeinwohlorientierte Maßnahmen einsetzen.

Die Clubs sind meist auf lokaler und regionaler Ebene tätig und unterstützen gemeinnützige Aktivitäten in ihrer Region durch Spenden und ehrenamtliche Aktivitäten. Zum Teil verfügen die örtlichen Clubs und Vereine über eigene Förderfonds. Die Dachverbände sind zum Teil Träger von Förderstiftungen. In diesem Bereich empfiehlt sich immer eine persönliche Kontaktaufnahme. Auch in Baden-Württemberg gibt es landesweit Serviceclubs, die als Förderpartner in Frage kommen. Zum Beispiel haben sich in Ulm vier Clubs zusammengeschlossen und den 4Clubs – eine Initiative e.V. gegründet um dadurch zur Förderung hilfsbedürftiger Frauen und Kinder beizutragen. 

So bekommen Sie Durchblick im Förderdschungel in Baden-Württemberg

Bei der Suche nach dem passenden Förderpartner oder einer aktuellen Förderausschreibung kann man im sogenannten Förderdschungel rasch den Überblick verlieren. Leider gibt es keine einheitlichen Verzeichnisse oder Übersichten von Förderbereichen oder -organisationen. 

Unser Linkverzeichnis rund um das Thema Fördermittel für Non-Profits ist ein guter Anfang für die Recherche für Ihre gemeinnützige Aktivität in Baden-Württemberg. Hier finden Sie verschiedene Datenbanken, die einen ersten Überblick geben und den Weg zu weiterführenden Informationen eröffnen. Möchten Sie noch mehr Details auf einen Blick sehen, so nutzen Sie doch den Fördermittelführer 2025/2026 oder den Fördermittelführer Online.

Speziell für Baden-Württemberg lohnt sich ein Blick auf diese Seite der baden-württembergischen Regierungspräsidien. Hier findet sich eine gute Übersicht zu den unterschiedlichen Förderbereichen. Auch einzelne Dachverbände der freien Wohlfahrt bieten Unterstützung und Informationen an, wie zum Beispiel der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg e.V. über diesen Link oder der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit seiner Internetseite zu Fördermittel für Klimaschutz und -anpassung. Und auch die L-Bank hat über folgenden Link Förderung von A–Z: Förderprogramme auf einen Blick | L-Bank eine hilfreiche Übersicht erstellt. 

Wenn Sie auf der Suche nach interessanten Förderpartnern spannende Aufrufe und Fördermöglichkeiten finden, legen Sie sich ein eigenes kleines Verzeichnis an. Dieses kann nach und nach wachsen und Sie haben mit der Zeit eine tolle Wissenssammlung für das Fördermittel-Fundraising und Ihre Arbeit geschaffen.

Und wenn Ihnen noch weitere Förderideen in Baden-Württemberg kommen oder Sie Tipps mit der community teilen möchten: Nutzen Sie einfach den Kommentarbereich unterhalb des Artikels. Wir freuen uns über Ihre Beiträge!