Förderfonds und Förderpreise gezielt einwerben


Förderfonds und Förderpreise können eine gute Ergänzung zur klassischen Fördermittel-Aquise sein. Oftmals gibt es hier weniger bürokratische Hürden zu überwinden, was diese beiden Formate zu sehr attraktiven Möglichkeiten macht.

Neben der öffentlichen Hand, Stiftungen und Lotterien können auch Organisationen anderer Rechtsformen Fördermittel vergeben, z. B. gemeinnützige Vereine, Versicherungsträger oder Unternehmen. Zur Unterstützung von Bedürftigen in konkreten Notlagen oder zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements ist in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Förderfonds und anderen Förderformaten entstanden. Häufig suchen diese gezielt nach Partnern, die mit ihren Projekten eine nachhaltige Verbesserung für die jeweilige Zielgruppe erreichen können.

Eine Förderung über Förderpreise stellt eine weitere Form der Fördermittel-Akquise dar. Hier bewirbt man sich mit einem laufenden Projekt oder auch einer Idee auf eine Auszeichnung oder ein Preisgeld.

In diesem Blogartikel geben wir einen Überblick über diese meist sehr unbürokratisch arbeitenden Förderer und stellen Ihnen einige spannende Fördermöglichkeiten vor.

Hilfsinitiativen von Medien

Beim Zappen durchs vorweihnachtliche Fernsehprogramm stößt man fast zwangsläufig auf eine Spendengala oder einen Spendenmarathon. Dabei kommen eindrucksvolle Spendensummen zusammen: Im Jahr 2021 waren es in der Gala Ein Herz für Kinder beim ZDF rund 27,6 Millionen Euro und beim RTL-Spendenmarathon mehr als 23,5 Mio. Euro. Auch im Zeitungsbereich werden Spenden gesammelt: 2021 brachte der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung 10,8 Mio. Euro zusammen. 

Die Medienfonds gehören zu den größten Spendensammelorganisationen in Deutschland!

Die meisten Medien nutzen die Vorweihnachtszeit, um durch laufende Berichterstattung, einzelne Spendenaktionen und zahlreiche Spendenaufrufe möglichst viele Mittel für notleidende Menschen einzuwerben. Manche sammeln ausschließlich für Kinder und Jugendliche, andere auch für Projekte und Aktivitäten für Menschen mit Behinderung, in der Altenhilfe oder im Gesundheitswesen. Und viele sind bereit, sie dabei zu unterstützen – sowohl Privatspender als auch Firmen, Behörden und Unternehmen. Meist stellen sich auch Prominente in den Dienst der guten Sache und übernehmen Patenschaften für einzelne Projekte.

Die Mittelvergabe der Medienfonds erfolgt über Trägervereine

Die Spenden gehen in der Regel auf das Konto einer gemeinnützigen Trägerorganisation, meist eines eingetragenen Vereins oder einer Stiftung, die unabhängig vom Medienhaus arbeitet. Diese übernimmt die ordnungsgemäße Verwaltung und die Weiterleitung der Spenden. Beispielhaft sei hierfür die Kartei der Not als Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck und des Allgäuer Zeitungsverlags genannt. 

Viele Medienfonds leisten sogenannte Einzelfallhilfen. Dabei erhalten Menschen und Familien, die sich in einer Notlage befinden, unbürokratisch eine finanzielle Unterstützung, insbesondere in Situationen, in denen die staatliche Sozialhilfe nicht ausreicht. Zum Teil kann man sich selbst um solche Hilfen bewerben, zum Teil muss man von einer anerkannten Sozialeinrichtung vorgeschlagen werden. 

Viele Medienfonds unterstützen aber auch Projekte und Einrichtungen mit Fördermitteln, die sich um notleidende Menschen kümmern. Besonders medientauglich sind dabei vor allem Aktivitäten für in Not geratene Kinder. Häufig ist die Förderung auf das Verbreitungsgebiet des Mediums beschränkt (z. B. bei Tageszeitungen), andere Spendenaktionen fördern auch bundesweit oder sogar international in Entwicklungsländern. Wichtig ist, dass Sie sich über die Erwartungen des Förderers informieren.

Hier einige Beispiele geförderter Projekte durch die sogenannten Medienfonds:

  • Der Verein Die Stadtinsel e.V. in Hamburg wird von Tribute to Bambi unterstützt. Es können dadurch Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Entwicklungsbedarf bei schulischen Herausforderungen gezielt gefördert werden.
  • Für die Errichtung einer Photovoltaikanlage für eine Kindertagesstätte in São Paulo bekam Girassol e.V. eine Förderung von „Ein Herz für Kinder“. Die durch den selbst erzeugten Strom eingesparten Gelder können jetzt in die Weiterentwicklung der Kindertagesstätte investiert werden, denn der Bedarf an Plätzen ist hoch. 
  • Im Kinder- und Familientreff KiCo bietet der Kinderschutzbund in Pforzheim mit Hilfe von Herzenssache Begegnungen von geflüchteten Familien an. Bei dem offenen Sonntags-Café mit kostenlosen Speisen und Getränken können sich die Familien stärken und erste Kontakte untereinander knüpfen. Ein Sonntags-Sprachkurs für Eltern und Kinder hilft beim Ankommen.
  • Aktion Lichtblicke hilft im Rahmen einer Einzelfallhilfe einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, von denen eins behindert ist. Im von der Flut betroffenen Haus wurden das E-Bike und der behindertengerechte Radanhänger geschädigt, so dass hier finanzielle Unterstützung bei der Neuanschaffung geleistet wurde.

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Lokaler Fokus hilft lokalen Projekten

Wenn Sie für die Gewinnung von Fördergeldern und Zuschüssen verantwortlich sind, sollten Sie kontinuierlich Ihr Medienumfeld beobachten, um entsprechende Fördermöglichkeiten und Spendenaktionen zu identifizieren. Die Antrags- und Entscheidungswege sind dabei so vielfältig wie die Medien, die dahinterstehen. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich durch eine gezielte Beziehungsarbeit durchaus gute Möglichkeiten ergeben, Entscheidungsträger persönlich anzusprechen. Auch der Austausch mit anderen Organisationen ist meist sehr hilfreich.

Unbürokratische Antragstellung und Abwicklung

Aus meiner Erfahrung werden Förderanträge durch die Hilfsinitiativen der Medienpartner relativ schnell und unbürokratisch bearbeitet. Die Antragsformulare sind meist sehr kurzgehalten, oder es ist eine formlose Antragstellung möglich. Bei Ein Herz für Kinder wird man z. B. kein Antragsformular finden. Schreiben Sie möglichst auf einer DIN-A4-Seite, was Ihr Projekt Gutes für Kinder tut. In der Regel erhalten Sie innerhalb von wenigen Wochen eine Antwort.

Anders als bei klassischen Förderern wie Stiftungen, Lotterien oder der öffentlichen Hand gibt es bei den Medienfonds häufig keinen Fördervertrag und keinen Zuwendungsbescheid mit den entsprechenden Auflagen und Berichtspflichten. Die geförderte Institution muss lediglich eine Spendenbescheinigung vorlegen und damit einverstanden sein, dass das geförderte Vorhaben in die Berichterstattung aufgenommen wird. Einige Medienfonds bezahlen direkt die Rechnung für bestimmte Anschaffungen.

Die Berichterstattung lockt auch andere Spender und Förderer. Neben der finanziellen Unterstützung winkt eine breite Wahrnehmung der eigenen Aktivitäten durch die Öffentlichkeit. Das ist nicht selten der lukrativste Teil einer Kooperation mit diesen Medienfonds.

Eine Liste mit den wichtigsten Medienfonds und weitergehende Informationen zu diesem Förderbereich finden Sie in unserem Blogartikel zum Thema.


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Förderfonds von Organisationen

Beispiel Deutsches Kinderhilfswerk

Private Förderfonds gehen häufig auf die Initiative von engagierten Einzelpersonen oder Gruppen zurück, die gesellschaftliche Missstände nachhaltig verändern wollen. So wurde das Deutsche Kinderhilfswerk 1972 von Kaufleuten sowie Unternehmerinnen und Unternehmern in München gegründet, um mit neuen Ideen und finanzieller Unterstützung der unbefriedigenden Spielplatzsituation in Deutschland zu begegnen. Heute versteht sich der private Verein als Interessenvertretung zur Durchsetzung der Rechte von Kindern. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt gemeinnützige Projekte mit Kindern und Jugendlichen über unterschiedliche Fonds zu Themen, wie z. B. Kinderpolitik, Medienkompetenz und Spielraum. 

Viele Förderfonds sehen ihre Hauptaufgabe in der Generierung von Spendengeldern und betreiben eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, durch die sie auch von potenziellen Antragstellern für eine Förderung identifiziert werden können.

Beispiel Deutschland rundet auf

Die 2012 gegründete Spendenbewegung Deutschland rundet auf verfolgt die Idee, Kundinnen und Kunden im Einzelhandel zu einer Spende für soziale Zwecke zu bewegen, indem sie freiwillig den Rechnungsbetrag aufrunden. Die Aktion kooperiert mit Partnern wie Netto, Kaufland, BabyOne oder Henkel. Ziel ist es, die Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Zwischen März 2012 und September 2022 wurden insgesamt über 12 Mio. Euro gesammelt.

Hierdurch konnten beispielsweise der Verein Off Road Kids für Straßenkinder oder auch der Berliner Verein "Back On Track" mit einem Projekt für geflüchtete Kinder und Jugendliche Fördermittel erhalten. 

Förderfonds von Unternehmen

Für Unternehmen sind Förderfonds ein Mittel, ihre Unterstützung des Gemeinwohls nach außen zu kommunizieren und damit ein wichtiges Instrument ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Neudeutsch spricht man auch von Corporate Social Responsibility (CSR). Häufig dienen die Fonds auch dazu, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gemeinnützigen Aktivitäten im eigenen Umfeld zu motivieren. Neben den verfolgten Zielen muss ein gefördertes Projekt natürlich zum Image des Unternehmens passen und sich für eine öffentliche Darstellung eignen. Es gibt naturgemäß viele Überschneidungen mit Unternehmensstiftungen.

Besonders wichtig sind die öffentlich-rechtlichen und privaten Finanzinstitute und Versicherungen. Die Sparkassen vergeben jährlich 50 Prozent ihres Gewinnes an gemeinnützige Organisationen. Das geschieht in Form von Spenden und Sponsorings über Sparkassenstiftungen oder Förderfonds. Ähnlich großzügig sind Genossenschaftsbanken, aber auch private Finanzinstitute.

Beispiele für Unternehmensfonds und Unternehmensstiftungen sind:

  • Die Landwirtschaftliche Rentenbank fördert Investitionen in die Infrastruktur im ländlichen Raum mit zwei Programmen: Leben auf dem Land und Räumliche Strukturmaßnahmen.
  • Carl Zeiss Förderfonds - Das gesellschaftliche und soziale Engagement der ZEISS Gruppe zielt auf die Förderung von Forschung und Bildung, Gesundheit, Naturschutz sowie regionaler Gesellschaft ab. ZEISS fördert den naturwissenschaftlichen Nachwuchs von Kindergartenkindern bis zu Promotionsstudierenden sowie soziale und kulturelle Projekte. 
  • Kulturelle Teilhabe möglichst vieler Menschen ist zentrales Anliegen der VGH Stiftung. Innerhalb ihrer Förderbereiche Kulturelle Bildung, Literatur, Denkmalpflege und Wissenschaft ermöglicht sie Projekte im Geschäftsgebiet der VGH Versicherungen in Niedersachsen und Bremen.
  • Daimler ProCent Förderfonds - Die Schwerpunkte der Projektförderungen liegen in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, karitative Themen, Behindertenhilfe sowie im Umwelt- und Naturschutz.
  • Der Stiftungszweck der STIFTUNG Sparda-Bank Hannover ist die Förderung von sozialen Maßnahmen und Einrichtungen (Mildtätigkeit), Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Natur- und Umweltschutz sowie Sport.

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Fördermöglichkeiten der Sozialversicherungen

Viele Verantwortliche im Sozialbereich meinen, dass von den Sozialkassen und Kostenträgern ausschließlich Leistungsentgelte zu erwarten sind. Dabei sind auch in diesem Bereich erhebliche Fördermittel verfügbar. Beispiele sind:

  • Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses SGB V
    Innovative Angebote im Bereich der Krankenkassen zu Versorgungsformen und -forschung: Aufgrund des Gesetzes für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovationen (Digitale-Versorgung-Gesetz – DVG) wird der Innovationsfonds bis Ende des Jahres 2024 mit einem jährlichen Fördervolumen von 200 Mio. € fortgeführt. 
  • Förderung von Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung SGB XI
    Mit einem Budget von jährlich 5 Mio. Euro werden Vorhaben unterstützt oder beauftragt, die insbesondere die Versorgungsmodelle, -konzepte und -strukturen für Pflegebedürftige weiterentwickeln, zukunftsweisende und qualitätsgesicherte Versorgungsansätze unterstützen und vorhandene Pflegeangebote modernisieren.
  • Bundesprogramm Rehapro – innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben
    Fördert Modellvorhaben zur Stärkung der Rehabilitation:  Das Ziel der zu erprobenden innovativen Maßnahmen, Ansätze, Methoden und Organisationsmodelle soll es sein, die Grundsätze „Prävention vor Rehabilitation“ und „Rehabilitation vor Rente“ zu stärken, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen sowie den Zugang in die Erwerbsminderungsrente und die Eingliederungshilfe bzw. Sozialhilfe nachhaltig zu senken.

Im Bereich der Selbsthilfe und der Prävention unterstützen die Krankenkassen durch:

  • Förderung von gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfekontaktstellen
    Die gesetzliche Grundlage für die Förderung der Selbsthilfe bildet § 20 h Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V). Hier ist geregelt, dass die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Verbände Selbsthilfegruppen und –organisationen fördern, die sich die gesundheitliche Prävention oder die Rehabilitation von Versicherten bei einem festgelegten Verzeichnis von Krankheitsbildern zum Ziel gesetzt haben.
  • Indirekte Förderung durch Kooperation mit Krankenkassen im Bereich Gesundheitskurse: So bieten die Krankenkassen oftmals spezielle Programme zur Förderung der Gesundheit an, die über Projektträger umgesetzt werden können. Zum Beispiel können Volkshochschulen und ähnliche Bildungsträger entsprechende Angebote hierüber refinanzieren.

Auch die Agenturen für Arbeit bieten unterschiedliche Fördermöglichkeiten insbesondere für Personalkosten. In einem eigenen Blogartikel stellen wir eine der Optionen und deren Einsatzmöglichkeiten vor.

Fördermittel von Verbänden und Kirchen

Wenn eine antragstellende Organisation einem Verband oder einer Kirche angehört, ergeben sich spezielle Fördermöglichkeiten. Viele Dachverbände halten für ihre Mitglieder eigene Förderprogramme für bestimmte Themenbereiche vor, wie z. B. zur Unterstützung der Professionalisierung von kleineren Trägern, zum Aufbau von neuen Themenfeldern oder internationale Kooperationen. Es ist immer wieder erstaunlich, dass viele dieser Programme bei den eigenen Mitgliedern gar nicht bekannt sind.

Kennen Sie alle Förderprogramme Ihres eigenen Dachverbands? Informationen gibt es in der Regel bei den Fachreferentinnen und -referenten. Viele Verbände bieten darüber hinaus eine Fördermittelberatung in einer eigenen Serviceabteilung.

Zusätzlich gibt es auf Landes- und Bundesebene oft eigene Ansprechpartner oder Referate für die Beantragung von Fördergeldern. Diese geben individuell Auskunft über die Fördermöglichkeiten für Projekte und unterstützen bei der Antragstellung. Das Know-how dieser Stellen ist meist sehr groß. Durch Kapazitätsengpässe kann die Qualität der Betreuung aber sehr unterschiedlich sein.

Kirchliche Förderung erfordert Netzwerkarbeit

Für Gruppen, Initiativen und Projekte im kirchlichen Umfeld gibt es eigene Fördermöglichkeiten. Stiftungen und Förderfonds innerhalb der verfassten Kirchen haben häufig eine langjährige Tradition. Viele dieser Institutionen sind aber nur einem kleinen Kreis von Insidern bekannt, da häufig bewusst keine Öffentlichkeitsarbeit stattfindet. Dementsprechend ist meist auch nichts über die genauen Antragswege und Entscheidungsprozesse bekannt. Um an diese Gelder zu kommen, empfiehlt sich eine informelle Vorgehensweise über verschiedene Ansprechpartner und Hierarchiestufen in der kirchlichen Verwaltung.

Wichtig für eine Förderung ist meist ein direkter Bezug des Projekts zur örtlichen Kirchengemeinde, zum Dekanat oder zur Diözese bzw. der Landeskirche. Angesichts zurückgehender Kirchensteuereinnahmen haben vor allem Projekte mit direktem Bezug zu aktuellen kirchenpolitischen Themen eine gute Förderchance. Auf der Gemeindeebene können Sie zudem versuchen, mit der oder dem Geistlichen Spenden und Kollekten für das Projekt zu organisieren.

Kirchen fördern Entwicklungszusammenarbeit

Ein wichtiger Schwerpunkt der kirchlichen Förderung sind Projekte der entwicklungspolitischen Bildung und Hilfsprojekte in Entwicklungsländern. Dazu gibt es unterschiedliche Förderprogramme und Beratungsangebote, wie z. B. Brot für die Welt, die Sternsingeraktion oder der Katholische Fonds. Auch inländische Bildungsarbeit für die entwicklungspolitischen Themen sind oftmals förderfähig.

Kooperationsmöglichkeiten mit Serviceclubs

In Deutschland engagieren sich viele Menschen in den sogenannten Serviceclubs wie Rotary, Lions, Zonta oder Round Table. Ein Serviceclub ist eine Gruppe von Menschen, die auf Grundlage von gemeinsamen Werten freundschaftliche Beziehungen untereinander pflegen und sich gemeinsam für gemeinwohlorientierte Maßnahmen einsetzen.

Die Clubs sind meist auf lokaler und regionaler Ebene tätig und unterstützen gemeinnützige Aktivitäten in ihrer Region durch Spenden und ehrenamtliche Aktivitäten. Zum Teil verfügen die örtlichen Clubs und Vereine über eigene Förderfonds. Die Dachverbände sind zum Teil Träger von Förderstiftungen. In diesem Bereich empfiehlt sich immer eine persönliche Kontaktaufnahme.

Hier finden Sie Blogartikel zu weiteren Förderbereichen:

Förderpreise und Wettbewerbe

Förderpreise gehören streng genommen nicht zu den klassischen Fördermitteln. In der Regel wird man für bereits laufende oder sogar schon abgeschlossene Aktivitäten ausgezeichnet. Die Preisgelder sind aus diesem Grund auch meist nicht zweckgebunden und es ist keine Abrechnung notwendig. Das macht die Preise natürlich sehr attraktiv.

Auszeichnungen und Preise sind eine hervorragende Referenz für weitere Fundraisingaktivitäten und Förderanträge. Nicht zuletzt können die gewonnenen Preisgelder als Eigenanteil für zukünftige Projekte genutzt werden.

So schreibt beispielsweise der HanseMerkur Preis für Kinderschutz seit 1980 einen mit insgesamt 50.000 Euro Förderpreis aus. Ausgezeichnet werden Personen, Gruppen, Vereine und Initiativen, die sich ehrenamtlich und in besonderer Weise um das Wohl von kranken, behinderten oder sozial benachteiligten Kindern bemühen.

Die Stiftung »ProAlter - für Selbstbestimmung und Lebensqualität" würdigt mit dem Engagementpreis 80plus ehrenamtlich engagierte Personen, die 80 Jahre oder älter sind.

Unter dem Dach der Initiative "Tag der Bildung" hat der Stifterverband im Jahr 2021 den Wettbewerb Bildungsorte gestartet, mit dem er zivilgesellschaftliche Initiativen im Bildungsbereich fördert. Monatlich wird ein mit jeweils 2.500 Euro dotierter Preis zum Schwerpunkthema "Bildung in Zeiten digitaler Transformation" vergeben. Am Ende des Jahres wird unter allen Preisträgern der Bildungsort des Jahres ausgewählt. Jede zuvor prämierte Initiative hat dann noch einmal die Möglichkeit, ein Preisgeld in Höhe von bis zu 7.500 Euro zu gewinnen.

Förderpreise

Der Förderpenny unterstützt seit 2015 gemeinnützige Organisationen aus ganz Deutschland, die sich in der Kinder- und Jugendförderung engagieren. Insgesamt wurden seitdem Fördergelder und Kundenspenden im Gesamtwert von über zwei Millionen Euro vergeben.

Auch die Town & Country Stiftung setzt sich dafür ein, benachteiligen Kindern zu helfen und ehrenamtliches Engagement zu fördern. Ein Instrument hierfür ist der Town & Country Stiftungspreis, der seit mehreren Jahren verliehen wird. 500 Organisationen, die sich unter anderem für benachteiligte, kranke, behinderte oder gewaltgeschädigte Kinder einsetzen, werden mit jeweils 1.000 Euro gefördert. Zusätzlich wird in jedem Bundesland ein Gewinner ausgesucht, der 5.000 Euro erhält.

Die Stiftung Leben pur schreibt in der Regel jährlich den Förderpreis Leben Pur aus. Der Förder-, der Wissenschafts- und der Innovationspreis würdigen Institutionen, Einrichtungen und Personen, die sich entweder mit einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit oder einem kreativen alltagsbezogenen Projekt um die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Komplexer Behinderung verdient gemacht haben. Die Preise sind je mit 5.000 Euro dotiert.

Der Projektwettbewerb Land.Voraus! identifiziert herausragende Projekte der ländlichen Entwicklung, prämiert diese mit Preisgeldern und unterstützt sie in der Bewerbung der Vorhaben. Ziel ist es, gute Projektideen in den ländlichen Regionen zu unterstützen und zu verbreiten.

Im Kunst- und Kulturbereich schreibt z. B. die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung den Förderpreis „Kataloge für junge Künstler“ aus. Mit diesem Preis möchte die Stiftung vielversprechenden Nachwuchskünstler*innen einen eigenen Katalog ermöglichen. Gleichzeitig sollen Ausstellungsträger ermutigt werden, neue und innovative Ausstellungskonzepte zu entwickeln. Die Ausstellung und der Katalog werden mit bis zu 30.000 Euro gefördert. 

Viele Preise werden im Form von Wettbewerben ausgeschrieben, bei anderen kann man sich selbst vorschlagen oder man muss von anderen vorgeschlagen werden. Mit Preisen will der Preisverleiher Aktivitäten von herausragenden Personen und Organisationen würdigen, meist aber auch bestimmte Themen in die öffentliche Aufmerksamkeit bringen. Häufig gibt es große Überschneidungen zwischen der Vergabe von Förderpreisen und von klassischen Fördermitteln.

Im Netz gibt es Verzeichnisse zu Förderpreisen und Wettbewerben

Bei der Suche nach aktuellen Wettbewerben und Förderpreisen gibt es im Internet einige hilfreiche Rechercheverzeichnisse. Da die Ausschreibungen in der Regel terminiert sind, empfiehlt es sich einen Überblick über die kommenden Fristen zu haben. 

Wegweiser Bürgergesellschaft.de
https://www.buergergesellschaft.de/mitteilen/nuetzliches/wettbewerbe-foerderpreise

Preislandschaft des Deutschen Engagement Preises:
https://www.deutscher-engagementpreis.de/preiselandschaft/

Deutscher Bildungsserver - Wettbewerbe im Bildungsbereich
https://www.bildungsserver.de/wettbewerbe.html

Schülerwettbewerbe in Deutschland
https://www.bildungstor.de/schule/wettbewerbe/

Die wichtigsten Recherchequellen und Hinweise für Fördermittel von Förderfonds und Förderpreise

Welche Erfahrungen haben Sie mit privaten Förderfonds und Förderpreisen gemacht? Welche Preise haben Sie gewonnen? Welche Wettbewerbe können Sie empfehlen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

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Torsten Schmotz

Über den Autor/die Autorin

Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens Förderlotse Torsten Schmotz, Seniorberater, Hochschuldozent und Fachautor, seit 2006 ist das Fördermittel-Fundraising sein beruflicher Schwerpunkt.



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