Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung


Die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung sind hochaktuell. Es gibt kaum eine Branche, die sich derzeit nicht damit befasst. Auch der gemeinnützige Bereich, die Kirchen und Kommunen mit ihren vielfältigen Aktivitäten und Angeboten sind von den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen betroffen. Es werden neue Bedarfe, besonders bei der Arbeit mit vulnerablen Zielgruppen, deutlich, die beispielsweise bauliche Anpassungsmaßnahmen erfordern. Auf der anderen Seite werden Klimaschutzziele gesteckt, die erreicht werden wollen. Dies erfolgt zum einen auf allen Ebenen der öffentlichen Hand, wodurch gemeinnützige Akteure gewisse Rahmenbedingungen erfüllen müssen. Des Weiteren haben Organisationen ihre Verantwortung erkannt und verfolgen eigene Ziele für den Klimaschutz. So will die Caritas bspw. bis 2030 klimaneutral werden. Im Zuge der EU-Taxonomie stehen viele gemeinnützige Organisationen unter Handlungsdruck und wenden sich dem Thema verstärkt zu. All die erforderlichen Maßnahmen müssen finanziert werden. Um diese zusätzlichen Kosten stemmen zu können, sind gemeinnützige Träger auf Fördermittel angewiesen.

Lesen Sie in diesem Blogartikel weiterführende Informationen zu Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung. Wir zeigen Ihnen auf, welche Zugänge es zum aktuell sehr dynamischen Fördermarkt für den gemeinnützigen Sektor gibt und welche Maßnahmen für den Klimaschutz und die Klimaanpassung förderfähig sind.

Klimaschutz im gemeinnützigen Bereich: relevante Themen für die Fördermittel - Akquise

Allgemein betrachtet ist das Thema Klimaschutz ein weites Feld. Laut Wikipedia ist "Klimaschutz (...) der Sammelbegriff für Maßnahmen, die der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung abmildern oder verhindern sollen.". In Bezug auf den gemeinnützigen Sektor haben sich in den letzten Jahren bestimmte Bereiche herauskristallisiert, in denen einerseits ein hohes Potenzial aber auch viel Handlungsbedarf für gemeinnützige Organisationen besteht. Dies sind meiner Erfahrung nach der Immobilienbereich, das Thema Mobilität, das Beschaffungswesen sowie der Bildungsbereich. Zusätzlich benötigen gemeinnützige Akteure entsprechende Ressourcen, um die Herausforderungen des Klimaschutzes strukturiert bearbeiten und auch um Fördermittelakquise für Maßnahmen zum Klimaschutz betreiben zu können.

Beobachtet man den aktuellen deutschen Fördermarkt, spiegeln sich auch hier bestimmte Schwerpunktsetzungen wider. Bemerkenswert ist die schnelle Dynamik, mit der verschiedene, oftmals öffentliche, Förderausschreibungen publiziert werden. Die Politik ist im Zugzwang, braucht sie doch die umsetzenden Unternehmen und Organisation, um die Klimaziele der Regierung zur Treibhausgasminderung in Deutschland und der Europäischen Union (Green Deal) erreichen zu können. Zur Implementierung neuer Regelungen werden daher Anreize über Fördermittelprogramme geschaffen.

Nachstehend haben wir Ihnen die großen thematischen Bereiche des Fördermarkts für Klimaschutz aufgeführt und zeigen auf, welche Maßnahmen zur Klimaanpassung Relevanz haben.

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Fördermittel für Klimaschutz: Strukturen, Management und Koordination

Die nachhaltige Etablierung von Klimaschutz benötigt zunächst Konzepte und Strategien, um wirksame Maßnahmen umsetzen zu können. Gerade für diese Planungsphasen fehlt es in gemeinnützigen Organisationen oftmals an entsprechenden personellen Ressourcen. Anstatt vereinzelte Aktionen für den Klimaschutz durchzuführen, werden durch externe Beratungsleistungen oder den Einsatz von Personalstellen ganzheitliche Schutzkonzepte ermöglicht, denen zum Beispiel eine Ist-Analyse oder CO2-Bilanzierung vorausgehen kann. Vor allem für größere und komplexere Organisationen aus dem gemeinnützigen Bereich kann somit sichergestellt werden, dass Ressourcen sowie Synergien effizient genutzt werden und die Gesamtheit der angestrebten Maßnahme einen größtmöglichen Output für den Klimaschutz mitbringt. Aber auch kleinere Sozialunternehmen oder Träger gemeinnütziger Arbeit erhalten dadurch die Möglichkeit strategisch Klimaschutz zu verwirklichen und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten.

Fördermittel für Klimaschutz im Immobilienbereich

Gerade im Immobilienbereich lässt sich mit der Steuerung des CO2-Fußabdruckes eines Gebäudes viel bewirken, denn die Emissionen im Gebäudesektor sind ein wichtiger Faktor für den Klimawandel. Laut NABU sind die "CO2-Emissionen aus Bau und Nutzung von Gebäuden (...) für etwa 30 Prozent der Emissionen in Deutschland verantwortlich." Da viele gemeinnützigen Angebote und Projekte in Zusammenhang mit einer Gebäudenutzung stehen, ist dieses Thema ein wichtiger Hebel. Auch wenn man selbst keine eigenen Immobilien besitzt, lassen sich als Mieter:in ebenfalls Klimaschutzmaßnahmen zur Energieeffizienz eines Gebäudes durchführen. Einige Stichworte im Immobilienbereich sind Heizung, Dämmung und Solarenergie.

Klimaschutz: Fördermittel für nachhaltige Mobilität

Auch der Verkehrssektor ist einer der Treiber um Treibhausgasemissionen zu senken. Mit Blick auf den gemeinnützigen Sektor bieten zunächst gemeinnützige Akteure mit größeren Fuhrparks, wie bspw. ambulante Pflegedienste und Rettungskräfte, großes Potenzial. Aber auch kleinere Fahrzeugbestände, zum Beispiel für den Betrieb eines Tafelladens, eines Bürgerbusses oder der Kleinbus für die Jugendgruppe können klimaschützend Berücksichtigung finden. Für E-Mobilität sind neben den reinen Anschaffungskosten für elektrobetriebene Fahrzeuge auch die dazugehörende Ladeinfrastruktur relevant. Darüber hinaus spielt die Mobilität der Mitarbeitenden eines Unternehmens eine Rolle auf dem Fördermarkt für Klimaschutz, wodurch auch betriebliches Mobilitätsmanagement für den gemeinnützigen Bereich in Bezug auf Fördermittel-Fundraising attraktiv ist.

Nachhaltiges Beschaffungswesen als Maßnahme für den Klimaschutz

Der Bezug regionaler Lebensmittel für die Mitarbeitendenkantine, der Einkauf von Bio-Produkten für die Kultur-Veranstaltung, die "Fairwertung" geretteter Lebensmittel in einem Kochkurs für benachteiligte Menschen, die Auswahl nachhaltiger Dienstkleidung im Pflegeheim, der Einsatz von recyceltem Druckpapier.... Die Auflistung ließe sich noch lange weiterführen, denn auch im gemeinnützigen Bereich werden zahlreiche Materialien und Sachmittel bezogen. Hier auf klimaschützende Produkte zu achten, ermöglicht gemeinnützigen Akteuren weiteres Einsparpotenzial für ihre CO2-Bilanz und fördert den Klimaschutz.

Fördermittel für Bildungsangebote für den Klimaschutz

Neben infrastrukturellen Maßnahmen sind auch wir Menschen in unserem einzelnen Verhalten ein Indikator, um Klimaschutzziele zu erreichen. Gemeinnützige Organisationen haben diesbezüglich oftmals zwei Ausrichtungen, um Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit zu leisten. Zum einen können Mitarbeitende, Ehrenamtliche, Vereinsmitglieder usw. mit Bildungsmaßnahmen zum Klimaschutz für die Bewusstseinsbildung angesprochen werden. Andererseits arbeiten viele gemeinnützige Träger unmittelbar mit verschiedensten Zielgruppen zusammen. So können zum Beispiel Tipps zum Klimaschutz in leichter Sprache für Menschen mit Behinderung erarbeitet werden, oder Projekte mit Menschen aus finanziell schwachen Rahmenbedingungen dazu dienen, sowohl CO2 als auch Kosten einzusparen. Ein Nähprojekt mit geflüchteten Frauen kann Upcycling thematisieren und öffentlichkeitswirksam auf die textile Kette und Ressourcenschonung hinweisen. Mit Blick auf Bürgerinnen und Bürger ist auch die breite Zivilgesellschaft Zielgruppe vieler Bildungsmaßnahmen. Sie sehen, auch hier steckt viel Potenzial, welches sich auf dem Fördermarkt anhand zahlreicher attraktiver Förderausschreibungen für Bewusstseinsbildung für Klimaschutz auch wiederfindet.

Klimaschutz lässt sich als Querschnittsthema über viele weitere Bereiche im gemeinnützigen Sektor legen. So ließen sich bspw. auch Maßnahmen der nachhaltigen Digitalisierung mit berücksichtigen.

Fördermittel für Klimaanpassung

Bedarfe und Maßnahmen zur Klimaanpassung finden sich vor allem im Immobilienbereich. Dazu kommen bei komplexeren Strukturen übergeordnete Managementprozesse sowie Bildungs- und Sensibilisierungsangebote für bestimmte Zielgruppen. Das Zentrum KlimaAnpassung definiert folgende Aktionsfelder, die für dieses Themenspektrum Berücksichtigung finden müssen: „Planen und Bauen, Stadtgrün", "Naturschutz, Biodiversität", "Verkehr", "Wasser Ver- & -entsorgung" und "Gesundheit". Besonders in der Arbeit mit vulnerablen Zielgruppen, wie beispielsweise Menschen im Alter oder Obdachlose, wirkt sich der Klimawandel auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus, so dass beispielsweise Beschattungen oder Klimaanlagen erforderlich werden.


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Beispiele aus der Praxis: Geförderte Projekte im Klimaschutz und für die Klimaanpassung

Die Komplexität des Themas, die Vielfalt gemeinnütziger Träger und ihre Angebote sowie die Größe des deutschen Fördermarkts ergeben ein breites Spektrum möglicher Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung. Um Ihnen einen Einblick in die Förderpraxis zu geben, sind hier einige Beispiele geförderter Maßnahmen für den Klimaschutz und die Klimaanpassung aufgeführt:

Klimaschutzmanager im Bistum Regensburg: "Um die CO₂- Emissionen der Diözese bis 2030 um 50% zu reduzieren, koordiniert der Klimaschutzmanager die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen. Basierend auf dem Klimaschutzkonzept der Diözese Regensburg werden (...) verschiedene Förderpakete für die Pfarreien geschnürt. Das diözesane Klimaschutzprojekt wird als Bestandteil der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesumweltministerium finanziell gefördert." Quelle: Klimaschutzmanagement | Bistum Regensburg (bistum-regensburg.de)

Die Oberlin Werkstätten auf Hermannswerder haben in eine Solaranlage auf den Werkstattgebäuden investiert. "Im Mittel produzieren wir mit der Anlage rund 90.000 kWh Solarstrom pro Jahr, wovon wir ca. 85 Prozent für den Eigenverbrauch nutzen und somit vollständig autark sind. Damit sparen wir stolze 20.000 Euro Stromkosten im Jahr. Eine entsprechende Speichertechnik sichert die Energieversorgung der Werkstätten auch an sonnenarmen Tagen." Gefördert wurde das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Brandenburg. Quelle: Oberlinhaus: Neue Photovoltaikanlage in Betrieb

Neue Elektroautos in der ambulanten Pflege: Die Domus Caritas gGmbH in Steinfurt setzt bei ihren ambulanten Diensten künftig verstärkt auf Elektromobilität. Gefördert wird die Anschaffung der Elektrofahrzeuge durch das Flottenaustauschprogramm des Bundes "Sozial & Mobil", das rund die Hälfte der Investitionskosten beiträgt. Quelle: Neue Elektroautos in der ambulanten Pflege (caritasverband-steinfurt.de)

Tafel Essen rettet Lebensmittel mit E-Transporter: Zugunsten einer höheren Luftqualität sollte ein Dieselfahrverbot innerhalb vieler Stadtteile von Essen umgesetzt werden. Die Tafel benötigte daher umgehend einen umweltfreundlichen E-Transporter, welcher mithilfe der Lidl-Pfandspenden finanziert werden konnte. Das Fahrverbot konnte sich letztlich nicht durchsetzen, dennoch ist der E-Vito der Tafel Essen täglich im Einsatz. Quelle: Tafel_Deutschland_Jahresbericht_2020_ES.pdf

Hören Sie sich in Ihren Netzwerken um und tauschen Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen aus. Das Thema Klimaschutz ist in den meisten Organisationen aktuell präsent. Dadurch können Sie weitere Beispiele geförderter Maßnahmen in Erfahrung bringen und Impulse sammeln.

Sonnenschutz und Begrünung der Dachterrasse im Johanniter-Stift Berlin-Johannisthal: Die Johanniter-Stiftung fördert 2023 aus den Erträgen der bereitgestellten Zustiftung der Stifterin Frau Barabara Heise die Anbringung eines Sonnenschutzes und Begrünung auf der Dachterrasse des Johanniter-Stiftes Berlin-Johannisthal. Quelle: Geförderte Einrichtungen und Projekte | Johanniter

Wohnungsbauprojekt in nachhaltiger, klimagerechter Holzbauweise zur Unterbringung von Auszubildenden in der Pflege: In Zusammenarbeit der Barmherzigen Brüder Trier gGmbH (BBT-Gruppe) als Klinikbetreiber und der gbt Wohnungsbau- und Treuhand AG wird ein Wohnhaus zur Unterbringung von Auszubildenden in der Pflege errichtet. Das Projekt wird mit 768.000 € Förderdarlehen der KfW für den Neubau von Energie-effizienten Wohngebäuden gefördert. Quelle: gbt setzt erstmals Wohnungsbauprojekt in nachhaltiger, klimagerechter Holzbauweise um / Brüderkrankenhaus Trier (bk-trier.de)

Drei neue E-Katamarane des Hamburger und Germania Ruder Clubs: Gefördert wurde die Anschaffung der drei E-Katamarane von der Stadt Hamburg im Rahmen des Projekts „E-Mobilität auf der Alster“, das sich ausschließlich an gemeinnützige Vereine richtet. Quelle: Der Club ist erster deutscher Sportverein mit komplett elektrischer Flotte | Der CLUB (der-club.de)

Anschaffung eines E-Lastenfahrrads der Don Bosco Katholische Jugendhilfe: Mit einer Förderung von 1.500 Euro durch LAUTER – Die Stiftung für Kinder, Jugendliche und Familien im Landkreis Osnabrück, kann sich die Don Bosco Katholische Jugendhilfe ein E-Lastenfahrrad anschaffen. Somit kann die Einrichtung bei vielen Transporten in Stadt und Landkreis Osnabrück umweltfreundlich auf das Auto verzichten. Quelle: Nachhaltige Mobilität: Don Bosco Jugendhilfe erhält neues E-Lastenfahrrad - hasepost.de


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Überblick im Dschungel der Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung

Bei den vielen verschiedenen Möglichkeiten, Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung zu beantragen, ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Es gibt sowohl die Möglichkeit, von öffentlicher Hand Unterstützung zu beantragen, als auch, sich an private Stiftungen oder Unternehmen zu wenden. Der Fördermarkt ist sehr dynamisch. Neue Gesetze und veränderte Regelungen beeinflussen die ausgeschriebenen Fördermöglichkeiten. Fakt ist, dass es eine Vielzahl attraktiver Fördertöpfe gibt, bei denen Gelder für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beantragt werden können. Nutzen Sie dieses Potenzial für Ihre Arbeit! 

Öffentliche Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung

Die öffentliche Hand ist der wichtigste und größte Förderpartner für den gemeinnützigen Sektor. Neben Fördermöglichkeiten für die klassischen Bereiche, wie bspw. Soziales, Sport, Kunst und Kultur, trifft dies auch für Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung zu. Hier bieten sich Zugänge auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung. So gibt es Förderoptionen der Bundesministerien über die einzelnen Länder bis hin auf die kommunalen Strukturen.

EU-Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung

Durch den European Green Deal gelang das Thema Klimaschutz auch in die EU-Förderebene. Die Europäische Union arbeitet mit Deutschland zusammen, um gemeinsame Klimaschutzziele zu erreichen. Dabei erhält Deutschland Unterstützung aus verschiedenen Töpfen des EU-Budgets, wie beispielsweise 8,6 Mrd. Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und 18,4 Mrd. Euro aus der Köhasionspolitik, das sind Mittel aus dem ESF+, dem EFRE und Interreg.

Darüber hinaus stehen allen EU-Mitgliedstaaten weitere EU-Mittel zur Verfügung, die für den Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt werden können. Dazu gehört mitunter das Investitionsprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa. Aktuelle und geplante Aufrufe in diesem Förderprogramm sind HIER zu finden.

Als Beispiel für ein konkrete Fördermöglichkeit sei der EFRE BW genannt. Hierbei können im Holz Innovativ Programm – Innovation im Holzbau, einem Förderaufruf des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Vorhaben mit Fördermitteln aus dem EFRE und mit Landesmitteln gefördert werden, deren Gegenstand die Bereitstellung, Verarbeitung, Bearbeitung und Verwendung von Holz ist. Weiteres Beispiel ist die LEADER-Förderung im Rahmen des ELER: Hierüber werden Projekte gefördert, die zur Umsetzung lokaler Entwicklungsstrategien und Aktionsgruppen, die LEADER-Gebiete stärken und dabei Vernetzung, Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung berücksichtigen. Um einen Eindruck in die Förderpraxis zu bekommen, hier ein Beispiel aus dem Leipziger Muldenland.

Auch im Europäischen Sozialfonds, kurz ESF,  ist festgelegt worden, dass die Planung und Umsetzung von ESF Plus geförderten Maßnahme im Einklang mit dem Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit erfolgen muss. Dies spiegelt sich in den unterschiedlichen Förderaufrufen, bzw. in den förderfähigen Projekten wieder. In der Programmstruktur von Horziont Europa findet sich das Thema Klimaschutz im Bereich "Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas" wieder. So kann Forschungs- und Innovationsförderung im Bereich Klima, Energie und Mobilität bezuschusst werden.

Allgemeine Hinweise und Informationen zur Förderung der öffentlichen Hand finden Sie in unserer vierteiligen Blogserie zur Öffentlichen Förderung in Deutschland.

Fördermittel für Klimaschutz und -anpassung auf Bundesebene

Nationale Klimaschutzinitiative (NKI)

Ein zentrales Förderinstrument der deutschen Regierung ist die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI). Mit ihr fördert und initiiert die Bundesregierung Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele. Im Rahmen der Initiative gibt es verschiedene Richtlinien zur Förderung von Klimaschutz. Über das Programm Innovative Klimaschutzprojekte können umsetzungsorientierte, nicht-investive Projekte zur Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze im Klimaschutz sowie deren bundesweite Verbreitung und Verankerung bezuschusst werden. Mit der Kälte-Klima-Richtlinie werden Maßnahmen zum Klimaschutz an Kälte- und Klimaanlagen gefördert. Hiervon profitieren beispielsweise Betreiber von Supermärkten, von Klimaanlagen in Verwaltungsgebäuden oder von Krankenhäusern. Die Richtlinie zur Förderung von E-Lastenfahrrädern für den fahrradgebundenen Lastenverkehr in Wirtschaft und Kommunen zielt auf die Anschaffung von Lastenfahrrädern und Lastenanhängern mit elektrischer Antriebsunterstützung ab.

Für den gemeinnützigen Bereich besonders interessant ist die sogenannte Kommunalrichtlinie. Seit der Novellierung der Richtlinie sind auch gemeinnützige Träger antragsberechtigt. Förderfähig sind sowohl strategische und als auch investive Maßnahmen für den Klimaschutz.

Fördermittel für strategische Klimaschutzmaßnahmen durch die Kommunalrichtlinie

Bei den strategischen Klimaschutzmaßnahmen können mitunter Fördermittel für die Beauftragung externer Berater:innen beantragt werden. Diese können Einstiegs- und Orientierungsberatung für das Handlungsfeld Klimaschutz, die EMAS-ZertifizierungMachbarkeitsstudien sowie Fokusberatungen als Ausrichtung haben. Auch die Einrichtung sowie die Erweiterung eines Energiemanagements (EM) kann über die Kommunalrichtlinie bezuschusst werden. Mithilfe externer Dienstleister und/oder einer zusätzlichen Personalstelle soll dabei unterstützt werden, die organisatorischen Strukturen für ein EM zu verankern. Bei Bildungsreinrichtungen, wie Schulen und Kindertagesstätten kann die Einführung von Energiesparmodellen gefördert werden. Im Rahmen der Vorhaben werden Kinder, Jugendliche und Beschäftigte der Einrichtungen motiviert und fachlich begleitet, aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Neben Fachpersonal sind auch Sachausgaben zuwendungsfähig. Im Richtlinienpunkt 4.1.9 Integriertes Vorreiterkonzept geht es um die Erstellung eines integrierten Vorreiterkonzepts im Bereich Klimaschutz, mit dem ein Antragsteller seine Klimaschutzstrategie und -maßnahmen aktualisiert, konkretisiert und ambitionierter gestalten kann. Weitere Förderoptionen für die Schaffung von Personalstellen über die Kommunalrichtlinie sind die Einrichtung einer Klimaschutzkoordination sowie die Erstellung von Klimaschutzkonzepten und die Anstellung eines Klimaschutzmanagements


Unsere aktuellen Weiterbildungen:

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Fördermittel für investive Klimaschutzmaßnahmen durch die Kommunalrichtlinie

Im investiven Bereich können ebenfalls unterschiedliche Klimaschutzmaßnahmen bezuschusst werden. So gibt es Fördermittel für diverse Sanierungen, wie z.B. der Einbau hocheffizienter Beleuchtungstechnik bei Außen- und Straßenbeleuchtung, die energieeffiziente Sanierung von Innen- und Hallenbeleuchtung durch LED-Technik sowie die Sanierung und die Nachrüstung von Lüftungsanlagen, sogenannten raumlufttechnischen Anlagen, in Nichtwohngebäuden. Weitere förderfähige Maßnahmen für Klimaschutz stellen die Themen Abfallwirtschaft, Trinkwasserversorgung und Abwasserbewirtschaftung dar. Der Bereich der klimafreundlichen Mobilität zielt innerhalb der Kommunalrichtlinie darauf ab den Radverkehr im Alltag zu erhöhen und den Alltagsradverkehr attraktiver zu gestalten. So können mitunter Mobilitätsstationen errichtet oder erweitert werden, die verschiedene Verkehrsmittel des Umweltverbundes möglichst nahtlos miteinander verknüpfen. Gemäß Kommunalrichtlinie umfassen Mobilitätsstationen beispielsweise Haltepunkte des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Radabstellanlagen, Anlagen und Infrastruktur für E-Bikes und Infrastrukturen für Verkehrsmittel der Sharing-Mobility, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden. Förderfähig sind außerdem netzautarke Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher (sogenannte Inselanlagen), die für die Anlagentechnik benötigt werden, etwa für die Beleuchtung oder gegebenenfalls auch den Betrieb des Zugangssystems. Auch Maßnahmen zur Optimierung der Infrastruktur bestehender Rechenzentren und der Hardware, um die Energie- und Ressourceneffizienz des Rechenzentrums deutlich zu erhöhen, sind Förderbestandteil der Richtlinie. Darüber hinaus sind weitere investive Maßnahmen förderfähig, wie der Einbau von Komponenten der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik oder die Anschaffung von Elektrogeräten der höchsten Effizienzklasse. Dadurch können ineffiziente Elektrogeräte wie Elektroherde, Kleinspeicher für Warmwasser oder Konvektomaten, also sogenannte „Weißer Ware“, gegen Elektrogeräte der höchsten am Markt erhältlichen Effizienzklasse (EU-Label) ausgetauscht werden. Interessant ist das beispielsweise für Kitas aber auch für Schul- und Lehrküchen, die Kühlschränke nutzen. Die Altgeräte müssen mindestens zehn Jahre alt sein.

Das Dienstleistungsunternehmen Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH hat die Abwicklung der Antragstellungen an die Kommunalrichtlinie übernommen und bietet auch Beratung an. 

Beachten Sie eine längere Vorlaufzeit bis zur Bearbeitung Ihrer Förderanfrage und berücksichtigen Sie dies in Ihrer Zeitplanung.

Internationale Klimaschutzinitiative 

Insbesondere für Organisationen und Unternehmen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspartnerschaften ist die Internationale Klimaschutzinitiative ein interessanter Finanzierungsbaustein. Es gibt dabei sowohl Förderausschreibungen für kleine Projekte (small grants) als auch für mittlere Projekte. Größere Projekte werden thematisch oder länderspezifisch ausgeschrieben.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude – kurz BEG – fasst frühere Förderprogramme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich zusammen und unterstützt unter anderem den Einsatz neuer Heizungsanlagen, die Optimierung bestehender Heizungsanlagen, Maßnahmen an der Gebäudehülle und den Einsatz optimierter Anlagentechnik. Unterschieden wird nach Wohngebäuden (WG), Nichtwohngebäuden (NWG) und Einzelmaßnahmen (EM). Gefördert wird die Sanierung von Gebäuden, die dauerhaft Energiekosten einsparen und damit das Klima schützen. Zuwendungsfähig sind Maßnahmen an Gebäuden, die die Energieeffizienz verbessern. Darüber hinaus lässt sich die Fachplanung und Baubegleitung der Maßnahmen durch Energieeffizienz-Experten bezuschussen.

Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude BEG - Fördermittel Klimaschutz

Quelle: BAFA - Förderprogramm im Überblick

Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme

Über das Förderprogramm werden Energieberatungen zur Erstellung von energetischen Neubau- und Sanierungskonzepten, Energieaudits sowie Contracting-Orientierungsberatungen für Nichtwohngebäuden von Kommunen, gewerblich tätigen Unternehmen, freiberuflich Tätigen und gemeinnützigen Organisationen bezuschusst. Attraktiver Fördergegenstand in Modul 2 ist die Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts, welches aufzeigt, wie ein Nichtwohngebäude über einen längeren Zeitraum durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen umfassend energetisch modernisiert werden kann (Sanierungsfahrplan) oder wie durch eine umfassende Sanierung der Standard eines bundesgeförderten BEG-Effizienzgebäudes zu erreichen ist (Sanierung in einem Zug).

KfW: Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier

Mit dem Programm „Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“ fördert die KfW im Auftrag des Bundes integrierte energetische Quartierskonzepte und Sanierungsmanagement. Zudem können über die Kredite 201 und 202 gebäudeübergreifende und infrastrukturelle Versorgungssysteme investiv unterstützt werden. Die Fördermöglichkeit verknüpft Anforderungen an die energetische Gebäudesanierung, effiziente Energieversorgungssysteme und den Ausbau erneuerbarer Energien mit demografischen, ökonomischen, städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Fragestellungen. Auch eine Förderung von Maßnahmen aus den Bereichen klimafreundliche Mobilität, grüne Infrastruktur / Anpassung an den Klimawandel und Digitalisierung ist möglich. Ein Sanierungsmanagement kann die Umsetzung als kooperativen Prozess begleiten und beschleunigen. Mit dem Zuschuss können sowohl Sach- als auch Personal­kosten finanziert werden. Zum einen können die Kosten für die Erstellung eines integrierten energetischen Quartierskonzepts beantragt werden, zum anderen kann die Stellen eines Sanierungsmanagements bis zu drei Jahre gefördert werden. Auch besteht die Möglichkeit, den Förderzeitraum um weitere zwei Jahre auf bis zu fünf Jahre aufzustocken. 

Für Investitionen in energie­effiziente Versorgungs­systeme, klima­freundliche Quartiers­mobilität und in die Grüne Infrastruktur von Quartieren ist der KfW-Kredit 202 „IKU – Energetische Stadt­sanierung – Quartiers­versorgung“ kombinierbar. So können nach­haltige Investitionen in die Energie­effizienz kommunaler Wärme-, Kälte-, Wasser- und Abwasser­systeme im Quartier sowie in Maßnahmen zur Anreiz­setzung für die Nutzung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und Investitionen in die Grüne Infrastruktur finanziert werden.

KfW: Klimafreundlicher Neubau

Die seit 1. März 2023 geltenden Förderregularien für Kredite bei klimafreundlichen Neubauten unterscheiden sich für Wohngebäude (Kredite 297 und 298) und Nichtwohngebäude (Kredit 299). Soziale Organisationen und Vereine können für energieeffiziente und nachhaltig gebaute Häuser, Gebäude und Wohnungen Förderkredit in Anspruch nehmen. Für die Sanierung oder den Kauf eines sanierten Effizienzhauses gelten weiterhin folgende Produkte: Kredit für Wohngebäude (261) und Kredit für Nichtwohngebäude (263).

Fördermittel für Klimaschutz des Bundes für wirtschaftlich tätige Organisationen

Die Bundesministerien bieten weitere Förderprogramme zum Thema Klimaschutz, deren Ausrichtung sich an Unternehmen wendet. Prüfen Sie, ob für Ihre Organisation ein Förderzugang besteht. So gibt es zum Beispiel die Förderung von Transformationskonzepten, die Unternehmen bei der Planung und Umsetzung der eigenen Transformation hin zur Treibhausgasneutralität unterstützt. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) administriert als Bewilligungsbehörde das Förderprogramm Betriebliches Mobilitätsmanagement BMM. Der Förderwettbewerb Energie- und Ressourceneffizienz ist Teil der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Fokus der Förderung stehen investive Maßnahmen von Unternehmen zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie zur Bereitstellung von Prozesswärme aus erneuerbaren Energien. 

Aufgrund sich ändernder gesetzlicher Regelungen und der Dynamik von Förderrichtlinien einzelner Bundesministerien gilt es, den Fördermarkt und auch die Presse gut zu beobachten. Hierzu empfiehlt es sich auch angekündigte Ausschreibungen im Blick zu behalten! Oftmals gibt es bestimmte Antragsfristen, die die Beantragung von Fördermitteln für Klimaschutzmaßnahmen nur in bestimmten Zeiträumen zulassen. Aktuelles Beispiel ist das vom BMDV angekündigte Förderprogramm für Elektromobilität, welches auch den Aufbau von Schnellladestationen sowie eines Netzanschlusses bezuschussen soll.

Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen (AnpaSo)

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt soziale Einrichtungen dabei, sich auf die Folgen der Klimakrise vorzubereiten und sich an diese anzupassen. Hierfür wurde Ende 2020 ein zunächst bis Ende 2023 befristetes Förderprogramm aufgesetzt. Die Förderrichtlinie Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen soll ermöglichen, die notwendigen Klimaanpassungsprozesse im Gesundheits-, Pflege- und Sozialsektor anzugehen und umzusetzen. Ziel ist, über die Förderung von vorbildhaften Modellvorhaben, die durch ihre Strahlkraft zur Nachahmung anregen, Anreize zur Transformation dieses Sektors zu setzen. Vorhaben sollen vor allem in Regionen zur Wirkung kommen, die besonders von der Klimakrise betroffen sind bzw. sein werden (sogenannte klimatische Hotspots). Das Förderfenster für neue Anträge im Rahmen der novellierten Richtlinie war vom 15. Mai bis zum 15. August 2023 geöffnet. HIER kann man sich registrieren, um per E-Mail Informationen über AnpaSo und ggf. weitere Fördermöglichkeiten zu erhalten.


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Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung der Bundesländer

Auch die Bundesländer haben Klimaschutzziele und wollen diese mithilfe von Förderprogrammen umsetzen. Die Schwerpunkte der Fördermöglichkeiten liegen hier je nach Bundesland anders. Informieren Sie sich über die jeweilige aktuelle Landespolitik und welche Möglichkeiten der Förderantragstellung es bei Ihnen gibt. Nachstehend lesen Sie exemplarisch aktuelle Optionen für Fördermittel für Klimaschutz einiger Bundesländer:

Fördermittel für Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen: progres.nrw

Die förderpolitischen Aktivitäten zur Energiepolitik im Land Nordrhein-Westfalen werden in dem „Programm für Rationelle Energieverwendung, Regenerative Energie und Energiesparen“ - kurz progres.nrw - gebündelt. Ziel dieses Programms ist einerseits durch eine veränderte Mobilität die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu unterstützen und die Lebensqualität in den Städten zu verbessern andererseits die Einführung und Verbreitung von anwendbaren Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie zum sparsamen und effizienten Einsatz von Energie, um damit einen wesentlichen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des Landes zu leisten. Das Förderspektrum erstreckt sich über Elektromibilität (Fahrzeuge und Lademöglichkeiten) über Strom- und Wärmeerzeugung bis hin zum gesamten Gebäudebereich. Bildungsangebote, Beratungsleistungen und die Konzeptförderung sind möglich.

Berliner Förderprogramme für Klimaschutz und Klimaanpassung

Auch das Land Berlin ermöglicht finanzielle Förderung, um die Vermeidung von CO2 zu erreichen. Über das Förderprogramm BEK können Klimaschutzprojekte unterstützt werden, die zur Umsetzung von Maßnahmen aus dem Berliner Energie und Klimaschutzkonzept (BEK 2030) führen. So können beispielsweise über das Förderprogramm SolarPLUS Installationen von Photovoltaikanlagen bezuschusst werden. 

Fördermittel für Klimaschutz in Baden-Württemberg

Das Klimaschutz-PLUS Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg besteht aus einem CO2-Minderungsprogramm, einer Förderoption zur Optimierung von Strukturen und für Qualifizierungs- und Informationsmaßnahmen sowie einer Sanierungsförderung. Des Weiteren fördert das Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg die Unterhaltungs- und Betriebskosten von gekauften, geleasten oder gemieteten neuen batterieelektrisch oder mit einer Brennstoffzelle betriebenen Nutzfahrzeugen (BW-e-Nutzfahrzeuge), die Anschaffung von Elektrolastenräder und -anhänger und über Charge@BW die Installation von Ladestationen inkl. Netzanschluss.

Innovationsförderung für Klimaschutz in Hessen

Ziel der Förderoption Logistik und Mobilität in Hessen sind Innovationen, die geeignet sind, den Logistikstandort Hessen zu stärken. Gefördert werden insbesondere Maßnahmen, die neue Wege zur Lösung der Logistik- und Mobilität in Hessen und damit zusammenhängender Abläufe aufzeigen. Gefördert werden Innovationsprojekte, die allein oder in Kooperation durchgeführt werden. Die Fördermaßnahmen sollen einen inhaltlichen Bezug zu bestimmten Handlungsfeldern und ihren Themenbereichen aufweisen, wozu auch das Thema Energie und Klimawandel zählt. Antragsberechtigt sind unter anderem gemeinnützige Einrichtungen aus Logistik und Mobilität, die ihren Hauptsitz in Hessen haben. 

Eine weitere Möglichkeit bietet die House of Energy Innovationsförderung. Das Land Hessen fördert auf verschiedenen Wegen die Entstehung und Umsetzung neuer, innovativer Ideen als einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Hessen. Auf Grundlage der HEG-Richtlinie zur energetischen Förderung werden deshalb Fördermittel für Projekte zu innovativen Energietechnologien zur Verfügung gestellt. Mit den Mitteln können insbesondere kleinere und kürzere Projekte bei geringem Verwaltungsaufwand gefördert werden. 

Schleswig-Holstein: Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger

Mit Hilfe des Förderprogrammes "Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger" soll der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Energieeinsparung gesteigert werden. Das Förderprogramm richtet sich an Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen. Ein Schwerpunkt der Förderung dieses Programms liegt aufgrund des hohen Handlungsbedarfs im Wärmebereich. Aber auch PV-Balkonanlagen, Ladestationen und Batteriespeicher sind Fördergegenstände der Richtlinie. 

Oftmals werden die Förderprogramme der Länder über die sogenannten Landesbanken abgewickelt. Einige von ihnen, wie z.B. die NBank in Niedersachsen oder die baden-württembergische L-Bank, stellen online eine gute Suchfunktion für aktuelle Förderausschreibungen zur Verfügung.

Niedersachsen: Richtlinie „Klimaschutz und Energieeffizienz“

Über die Richtlinie Klimaschutz und Energieeffizienz können beispielsweise Investitionen in die energetische, über den gesetzlichen Standard hinausgehende Sanierung bezuschusst werden. Auch die Errichtung von Wärmenetzen im Zusammenhang mit energetischen Sanierungen von Gebäuden und Anlagen und der Nutzung von Abwärme sowie die Organisation betrieblicher Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerkeprojekte in Niedersachsen, um in den beteiligten Betrieben die Energieeffizienz zu steigern und die CO2-Emissionen zu reduzieren, sind mögliche Förderinhalte. Zugang zum Förderprogramm haben auch gemeinnützige Organisationen.

Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanapassung in Sachsen

Am 4. Juli 2023 ist die Förderrichtlinie Energie und Klima (FRL EuK/2023) über die Gewährung von Fördermitteln für Maßnahmen zur Bewältigung der Energiewende, zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im Freistaat Sachsen in Kraft getreten. Zur Umsetzung der Energiewende, des Klimaschutzes und zur Klimawandelanpassung enthält das Förderprogramm verschiedene Förderbereiche. Interessant für gemeinnützige Akteure sind die Bereiche Energieeffizienz und Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie die Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. 

Gefördert werden können u. a. Investitionen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen, nichtinvestive Maßnahmen insbesondere im Bereich Beratung und Begleitung, investive Komplexvorhaben in diesem Bereich sowie investive Modellvorhaben. Als Folge des Klimawandels können des Weiteren Maßnahmen an Gebäuden oder zum Regenwasserrückhalt, nichtinvestive Maßnahmen zur Unterstützung von Anpassungsprozessen, zur Analyse und Bewertung von Klimarisiken sowie zur Vorbereitung investiver Klimaanpassungsmaßnahmen, investive Komplexvorhaben in diesem Bereich sowie investive Modellvorhaben bezuschusst werden. 

Das Zentrum KlimaAnpassung hat für die Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen und für Kommunen eine Orientierungshilfe für Fördermittel erstellt. In dem PDF finden sich viele Informationen zu Bundes- und Länderförderprogramme.

Kommunale Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung

Neben der Bundesebene und den Ländern sind auch die Städte und Gemeinden Ansprechpartner für Fördermittel für gemeinnützige Akteure. Demnach finden sich auch hier zahlreiche Fördermöglichkeiten, die für Klimaschutzprojekte und Maßnahmen zur Klimaanpassung standortbezogen angefragt werden können. Zum Beispiel bietet die Stadt Stuttgart auf einer eigenen Internetseite ausführliche Informationen über Klimaschutzrelevante Förderprogramme der Stadt Stuttgart. Darunter finden sich Förderprogramme zu den Themen Wohnen, Mobilität und Klimaanpassung. Recherchieren Sie Fördertöpfe in Ihrer Kommune oder sprechen Sie die Verwaltung darauf an. Die Vielfalt der kommunalen Fördermöglichkeiten ist enorm!


Unser Beratungsangebot:


Förderstiftungen für Klimaschutz in Deutschland

Viele Stiftungen und andere Förderorganisationen haben es sich zum Ziel gesetzt, Klimaschutzvorhaben zu fördern. Dabei setzen sich die einzelnen Stiftungen und Förderer oftmals spezifische Förderschwerpunkte, die es bei einer geplanten Antragstellung zu beachten gilt. Aus der Fülle der Möglichkeiten haben wir Ihnen drei Beispiele fördernder Stiftungen für Klimaschutz und Klimaanpassung zusammengestellt. Bitte berücksichtigen Sie, dass 70% der Fördergelder in Deutschland regional oder lokal ausgeschrieben werden. Demnach gilt es zu beachten, welchen Wirkungskreis die einzelnen Förderorganisationen haben.

Hamburger Klimaschutzstiftung

Mit dem #moinzukunft Hamburger Klimafonds werden Projekte gemeinnütziger Hamburger Initiativenunterstützt, die das Bewusstsein für die globalen und lokalen Auswirkungen des Klimawandels schärfen. Es können Projekte mit klarem Fokus auf Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit (mit Bezug zu Klimaschutz) gefördert werden. Diese können einen pädagogischen, wissenschaftlichen, kulturellen, kommunikativen oder praktischen Ansatz verfolgen. Beispielhafte Projektziele können die CO2-Einsparung, die Förderung klimafreundlichen Verhaltens, die Aufklärung über die Folgen des Klimawandels sowie Information über lokale oder regionale Möglichkeiten des Klimaschutzes oder der Klimaanpassung sein.

Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg

Mit den Erträgen aus ihrem Stiftungskapital fördert die Klimaschutzstiftung Programme in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Bildung sowie Natur- und Landschaftspflege in Baden-Württemberg. In der Programmlinie Klimaschutz bei Bau, Wohnen und Gebäudenutzung schreibt die Klimaschutzstiftung jährlich Forschungsprogramme zu unterschiedlichen Themenfeldern aus. Im Rahmen dieser Linie wurden bisher die Forschungsprogramme Klimaschutz am Campus: Gebäude nachhaltig nutzen und Kreislaufwirtschaft im Bau beschlossen. Die Allianz für Beteiligung unterstützt in dem durch die Klimaschutzstiftung geförderten Projekt Kickstart Klima lokale Initiativen und zivilgesellschaftliche Gruppen bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten vor Ort. Das Programm Klimaschutz in Kultureinrichtungen ist in Form einer Weiterbildungsakademie gestaltet. Darin unterstützt die Stiftung Kulturinstitutionen im Land bei der Transformation in Richtung einer klimaneutralen Betriebsweise. In dem Programm Klimaschutz in der beruflichen Bildung werden Zertifikatslehrgänge zum Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmanagement im Handwerk und in technischen Berufen entwickelt.

Stiftung Klima- und Umweltschutz MV

Die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV will Zivilgesellschaft und Unternehmen für die Jahrhundertaufgabe Klima- und Umweltschutz gewinnen und alle Bestrebungen unterstützen, klimafreundliche Lösungen in allen Lebensbereichen zu finden und umzusetzen. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, durch Projektfinanzierung und durch Beteiligung an Maßnahmen und Projekten Dritter die Entwicklung klimafreundlicher Lösungen in der Energieversorgung ebenso voran zu treiben wie klima- und umweltfreundliche Verkehrs-, Abfall- und Abwasserlösungen auf den Weg zu bringen. Die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV will helfen, Städte umweltfreundlicher zu gestalten, und das zivilgesellschaftliche Bewusstsein schärfen, indem sie unter anderem auch nichtstaatliche Forschungsvorhaben im Bereich des Klima- und Umweltschutzes unterstützt.

Fördermittel der Soziallotterien für Klimaschutz

Auch im Lotteriebereich finden sich Förderpartner für Projekte aus dem Klimaschutzbereich. Hier fördert zum Beispiel die Deutsche Postcode Lotterie bundesweit Fahrzeuge mit nicht-fossiler Antriebstechnik. Aktion Mensch ermöglicht mit ihrem Förderprogramm Mobil mit Rad die Anschaffung von elektrobetriebenen Rollstuhlbeförderungsräder, Tandems Rikschas, Lastenfahrräder und Handbikes um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Auch die Bingo Umweltlotterien in NiedersachsenHamburg und Mecklenburg-VorpommernBremenSchleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt unterstützen mit ihren Zweckerträgen Klimaschutzmaßnahmen. In Hessen gibt es zudem die GENAU Lotterie, worüber ebenfalls Fördermittel für Klimaschutz beantragt werden können.

Die Klimalotterie "ClimaClic"

ClimaClic ist nach eigenen Angaben die erste Klimalotterie in Deutschland: "Mit dem Verkauf und Vermittlung der Clima-Lose unterstützt unser gemeinnütziger Partner - die ClimaClic gGmbH - seriöse Organisation in Deutschland, welche weltweit Klimaschutz-Projekte unterstützen und leisten damit einen Beitrag zu einer klimaneutralen Welt, in der auch kommende Generationen eine lebensfähige und sichere Zukunft haben." Die Förderbereiche der Klimaschutzprojekte unterscheiden sich in Umwelt und Ressourcen, Bildung und Forschung sowie Natur und Landschaft. Nach dem Förderzweck werden nationale und internationale Klimaschutzprojekte von freien gemeinnützigen Organisationen, von kommunalen und von staatlichen Trägern, gefördert, die sich auf folgende Bereiche beziehen:
1. Klimaschutz in den Bereichen Natur & Landschaft oder Umwelt & Ressourcen und
2. mit Bezug zu folgenden Klimaschutzthemen: Wissenschaft und Forschung, Entwicklungszusammenarbeit, Klimahilfen und Bildung.
Klimaschutz wird dabei grundsätzlich und im weitesten Sinne als facettenreicher Überbegriff für Maßnahmen und Aktivitäten gegen die globale Erwärmung und die Folgen der Klimakrise verstanden. 

So bekommen Sie Durchblick im Dschungel der Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung

Die dargestellten Fördermöglichkeiten sind ein Auszug möglicher Fördertöpfe und bilden längst nicht den gesamten Fördermarkt für die Bereiche Klimaschutz und Klimaanpassung ab. Durch die laufenden Änderungen und das Erscheinen neuer Förderprogramme ist es nicht immer einfach, den richtigen Förderpartner ausfindig zu machen. Achten Sie auf die Rahmenbedingungen einer Förderrichtlinie und überprüfen Sie genau, ob ein Förderprogramm zu Ihrem Vorhaben passt bzw. welche Kriterien Sie bei einem Förderantrag erfüllen müssen. Folgende Punkte sollten grundsätzlich Berücksichtigung finden:

Checkliste für die formelle Prüfung einer Förderausschreibung


  • Antragsberechtigung: Rechtsform und Tätigkeit der Organisation
  • Örtliche Restriktionen bzw. Wirkungskreis
  • Antragstermin(e)/Ausschreibungsrhythmus
  • Laufzeit der Förderrichtlinie / Ende der Mittelverausgabung
  • Förderfähige Kostenarten
  • Förderquote
  • Konstellation des Eigenmittelanteils
  • Beihilferelevanz

Starten Sie zudem frühzeitig mit der Suche nach passenden Fördermittelpartnern. Idealerweise ist das Thema Fördermittelakquise bereits Bestandteil eines Klimaschutz- oder Klimaanpassungkonzeptes. So kann schon zum Zeitpunkt der Maßnahmenplan mit eruiert werden, welcher abgeleitete Handlungsbedarf Aussicht auf Fördermittel hat und dementsprechend priorisiert bzw. zeitlich geplant werden.

Bei der konkreten Recherche nach passenden Förderoptionen können Sie verschiedene Verzeichnisse und Tools unterstützen. Je nachdem wie viel Zeit Sie investieren möchten (oder können), gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten:

  • Mit den in diesem Artikel gegebenen Hinweisen und mit den zahlreichen Links zu Förderübersichten und Stiftungsverzeichnissen in unserem kostenlosen Internetverzeichnis können Sie direkt mit der Recherche beginnen.
  • Oftmals bieten Ministerien und Fachreferate weiterführende Hinweise zu anderen Fördermittelprogrammen. Nutzen Sie zudem die Förderdatenbank des Bundes und selektieren Sie bei den Internetangeboten der Landesbanken nach Fördermitteln für Klimaschutz und Klimaanpassung.
  • Oder Sie abonnieren einen Zugang zum Fördermittelführer Online von Förderlotse. Das zentrale Fördermittelverzeichnis ist die ideale Infoquelle, um den Überblick über den aktuellen Fördermarkt zu behalten und passende Förderpartner für verschiedene Vorhaben zu finden.
  • Denken Sie um die Ecke! Auch Förderpartner jenseits der klassischen Klimaschutzthemen können für Ihre Vorhaben spannend sein. Welche Zielgruppen profitieren von Ihrem Projektvorhaben? In welchem gemeinnützigen Themenfeld bewegt sich Ihre Organisation? All das können weitere Zugänge zum Fördermarkt sein.
  • Förderlotse hält zudem eine individuelle Fördermittelberatung vor, bei der wir Ihnen individuelle 
    Unterstützung für Ihr Vorhaben anbieten. Wir beraten zu allen Fragen rund um die Fördermittelgewinnung  – von der Recherche über die interne Organisation bis hin zur Arbeit an Fördermittelanträgen.

Wie auch immer Sie vorgehen, angesichts der hohen Kosten einerseits und den interessanten Möglichkeiten durch Fördermittel andererseits lohnt es sich, die Erreichung der Klimaschutzziele und Maßnahmen zur Klimaanpassung dank der Unterstützung von Fördermitteln voranzubringen. Gerne möchte ich Sie auch auf unseren Blogartikel zum Thema Fördermittel für Umwelt- und Naturschutz hinweisen.


Die Arbeit der Fördermittelakquise und des -managements lebt von kollegialem Austausch. Nutzen Sie gerne unseren Kommentarbereich unter dem Blogartikel und lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben. Für welche Maßnahmen im Klimaschutz und der Klimaanpassung benötigen Sie Fördermittel? Welche Fördertöpfe konnten Sie bereits erfolgreich erschließen? Ich danke für Ihre Beiträge.

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Marlene Schmitz

Über den Autor/die Autorin

Redakteurin, Dozentin und Beraterin, zertifizierte Fördermittelmanagerin, Sozialmanagerin B. A., über 12 Jahre Erfahrung im Fundraising- und Fördermittelbereich, Referentin und Lehrbeauftragte



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