Fördermittel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs)


Der Begriff der Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde und so überrascht es nicht, dass auch im gemeinnützigen Sektor das Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nachhaltigkeit beruht auf dem Prinzip, dass der Schutz der ökologischen Lebensgrundlagen die Grundvoraussetzung für soziale Stabilität und ökonomische Prosperität darstellt. Ohne intakte Ökosysteme können weder die Gesellschaft am wirtschaftlichen Wohlstand teilnehmen noch sozialer Fortschritt und kulturelle Entwicklung stattfinden. Für diesen Transformationsprozess und die Erreichung der von der UN gesteckten globalen Nachhaltigkeitsziele stehen dem gemeinnützigen Bereich zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Welche diese sind und wie Sie diese für Ihre Arbeit wirksam einsetzen können, haben wir Ihnen anhand von Beispielen in diesem Blogartikel zum Thema Fördermittel für die Nachhaltigkeitsziele zusammen gestellt.

Nachhaltigkeit im Gemeinnützigkeitssektor: Was ist damit gemeint?

Anhand der Fragestellung "Wie und wovon wir künftig leben wollen" zielt nachhaltiges Handeln auf ein neues, langfristig tragfähiges und global verantwortliches Verständnis von Wohlstand und sozialem Zusammenhalt ab. Technologische, ökonomische und gesellschaftliche Fähigkeiten müssen darauf ausgerichtet sein, Ressourcen zu schonen um die Belastbarkeitsgrenze der Erde nicht zu überschreiten. Im Rahmen der 2030-Agenda der Vereinten Nationen (UN) wurden 17 Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals), verfasst. Diese richten sich an unterschiedliche Akteure, greifen ineinander und decken den gesamten Bereich der nachhaltigen Entwicklung ab. Neben den Regierungen, der Privatwirtschaft und der Wissenschaft spielt auch die Zivilgesellschaft und damit auch der gemeinnützige Bereiche eine tragende Rolle zur Umsetzung der SDGs. 

Fördermittel für Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeitsziele

In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) wird der Weg Deutschlands zur Erreichung der SDGs beschrieben. Sie legt die Prinzipien für das Management von Nachhaltigkeitsproblemen fest, zeigt konkrete Unterziele und Maßnahmen für jedes der 17 Ziele auf und definiert Indikatoren zur Überprüfung des Fortschritts in der Umsetzung. 

Die Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele für den gemeinnützigen Bereich

Die aktive Mitwirkung an der Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) ist für den gemeinnützigen Bereich von großer Bedeutung. Durch die Ausrichtung ihrer Aktivitäten auf die globalen Nachhaltigkeitsziele tragen gemeinnützige Organisationen dazu bei, eine bessere Lebensqualität für alle zu schaffen. Die SDGs bieten einen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln und die Wirksamkeit von sozialen Maßnahmen zu verbessern. Vor diesem Hintergrund lassen sich verschiedene Dimensionen aufzeigen, die die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung und eines Transformationsprozesses für gemeinnützige Organisationen unterstreichen. 

Erfüllung des gemeinnützigen Auftrags im Sinne der Nachhaltigkeit

Der gemeinnützige Bereich verfolgt in erster Linie das Ziel, (soziale) Probleme zu lösen und das Gemeinwohl zu fördern. Die SDGs umfassen eine breite Palette von Themen, die von Armut und Hunger bis hin zu Gesundheit und Bildung reichen.

Langfristiger Zugang zu Finanz- und Fördermitteln 

Viele Organisationen aus dem Gemeinnützigkeitsbereich sind auf die Finanzierung von externen Quellen angewiesen. Die öffentliche Hand, Finanzinstitute, Förderorganisationen und private Stiftungen sind zunehmend daran interessiert, in Projekte zu investieren, die zur Erreichung der SDGs beitragen. Durch die Ausrichtung ihrer Aktivitäten auf die SDGs erhöhen gemeinnützige Organisationen ihre Chancen, finanzielle Unterstützung und Fördermittel zu erhalten.

Nachhaltige Entwicklung für Reputation und Glaubwürdigkeit

Gemeinnützige Träger, die sich aktiv für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einsetzen, profitieren zudem von einem verbesserten Ruf und einer gesteigerten Vertrauensbasis. Dies befördert wiederum die Beziehungsarbeit mit Spenderinnen und Spendern, Freiwilligen und anderen Interessengruppen. Es stärkt die positive Außenwahrnehmung und trägt zu einer glaubwürdigen Öffentlichkeitsarbeit bei. Bei zahlreichen spendensammelnden Organisationen lässt sich der Bezug zu den Nachhaltigkeitszielen in der Außendarstellung nachlesen.

Chancen für Innovationen und Zusammenarbeit

Die SDGs bieten einen Rahmen für Kooperationsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Akteuren, einschließlich Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und der Sozialwirtschaft. So können innovative Ansätze und gemeinwohlorientierte Lösungen befördert und die Wirkung verbessert werden. 

Möchten Sie herausfinden, welche Nachhaltigkeitsziele Ihr Projekt abdeckt, so hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Österreich den Global Goals Check entwickelt. Hier geben Sie Eckdaten zu Ihren Projekten ein und erhalten dann Informationen dazu, welche Nachhaltigkeitsziele angesprochen werden.

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Fördermittel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele

Aufgegliedert in 17 SDGs umfassen die Ziele für nachhaltige Entwicklung verschiedene Themen- und Handlungsfelder. Viele Fördermittelgeber orientieren sich mittlerweile an den Nachhaltigkeitszielen und fragen in ihren Antragsvorgaben die Zusammenhänge zu den SDGs ab. Im Online-Förderportal der Deutschen Postcode Lotterie findet man zum Beispiel die bebilderte Übersicht und die Antragstellenden müssen ankreuzen, auf welches SDG das geplante Projekte einwirkt. Ein interessanter Artikel des Bundesverbands Deutscher Stiftungen setzt sich mit der Frage auseinander, wie Stiftungen zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen können.

Selbst wenn Sie nicht aktiv dazu aufgefordert werden, so kann es trotzdem in Antragsstellungen für Fördermittel für Nachhaltigkeitsziele sinnvoll sein, mit auszuführen, unter welches Ziel bzw. welche Ziele Ihr Projekt fällt. Dies kann dem potentiellen Förderer helfen, Ihr Projekt einzuordnen und direkt zu sehen, wie es zum Förderer passen würde und strategisch einzuordnen ist. 

Entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele zeigen wir Ihnen in diesem Blogartikel nun exemplarisch mögliche Fördermittel für Nachhaltigkeitsziele auf, die Sie für Ihre Arbeit zur sozial, wirtschaftlich und ökologischen nachhaltigen Entwicklung nutzen können.

Nachhaltigkeitsziel 1: Keine Armut

SDG 1 fordert drastische Maßnahmen zur Reduktion von Armut. Die 2030-Agenda bezeichnet Armut als einen Zustand, in dem Grundbedürfnisse unerfüllt bleiben und der Zugang zu den elementaren Lebensgrundlagen stark eingeschränkt ist. Dieses Ziel bildet die unabdingbare Grundlage für die Erreichung aller weiteren Nachhaltigkeitsziele und ist somit essenziell für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Zu den Teilzielen von SDG 1 gehören beispielsweise die Förderung der Klimawandel-Anpassung von insbesondere benachteiligten Bevölkerungsgruppen sowie der uneingeschränkte Zugang aller Menschen zu wirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen.

Im Bereich Armutsbekämpfung und -prävention bietet der Fördermarkt ein breites Spektrum möglicher Fördermittel für Nachhaltigkeitsziele. Allein für die Kinder- und Jugendhilfe zur Linderung von Kinderarmut sind viele Förderer aktiv. Zur Förderung der Tafeln in Deutschland bietet beispielsweise Lidl ein großes Unterstützungsangebot. Über die sogenannten Pfandspenden wurden bereits mehr als 27 Millionen Euro gespendet. Die Spendenbeträge werden an den Tafel Deutschland e.V. weitergeleitet, der dann konkrete Projektfördermöglichkeiten ausschreibt. 

Viele Projekte aus der Entwicklungszusammenarbeit fallen unter die Nachhaltigkeitsziele eins und zwei. Lesen Sie mehr zum Thema Fördermittel für Entwicklungspartnerschaften in diesem Artikel.

Nachhaltigkeitsziel 2: Kein Hunger

Mit diesem Ziel sollen Maßnahmen initiiert werden, die den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen sowie eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

Der EZ-Kleinprojektefonds aus Mitteln des BMZ unterstützt weltweit Projekte, die sich der Verbesserung der Lebensbedingungen, unter anderem durch Etablierung von nachhaltigen kleinbäuerlichen Landwirtschaftssystemen widmet. Der Fokus liegt hier immer auf der Hilfe zur Selbshilfe. Für die Förderung durchlaufen Träger zuerst eine Trägerprüfung und können sich dann in einer der drei Förderlinien bewerben. Zuständig für gemeinnützige eingetragene Vereine, die seit Gründung ihren Sitz in einem ostdeutschen Bundesland oder in Berlin haben, ist die Stiftung Nord-Süd-Brücken. Zuständig für gemeinnützige eingetragene Vereine mit Sitz in einem westdeutschen Bundesland und für alle anderen gemeinnützigen Organisationen bundesweit, ist die W. P. Schmitz-Stiftung.

Zur Förderung von Initiativen, die sich für die Stärkung und Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft einsetzen, bietet die Zukunftsstiftung Landwirtschaft einen interessanten Förderzugang. Der Schwerpunkt der Stiftung liegt in der Förderung der ökologischen Pflanzenzucht, Tierzucht und des landwirtschaftlichen Bildungsbereiches. Grundsätzlich unterstützt die Zukunftsstiftung Landwirtschaft nur Projekte in der ökologischen Landwirtschaft, die durch einen gemeinnützigen Träger durchgeführt werden und somit im Rahmen des deutschen Gemeinnützigkeitsrechts angesiedelt sind.
Der Förderfonds Ernährung „Iss besser – mach’s besser!” der Stiftung Bildung fördert Projekte rund um gesundes Essen und nachhaltige Ernährung, in denen Kinder und Jugendliche gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften und den Kita- und Schulfördervereinen spielerisch und kreativ eigene Projektideen entwickeln und verwirklichen. Junge Menschen sollen so praxisorientiert und mit ihren eigenen Sinnen erfahren – indem sie säen, ernten, kochen, schmecken oder neu erfinden – wie wichtig eine gute, saubere und faire Ernährung für unsere Gesundheit, unsere Gesellschaft und unser Klima ist.

Nachhaltigkeitsziel 3: Gesundheit und Wohlergehen

Dieses Entwicklungsziel betrifft den gesamten Bereich von Gesundheit und Pflege. Es geht inhaltlich mitunter um die Gesundheit von Müttern und Kindern, um verschiedene Krankheiten und um die gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltverschmutzung, Verkehr und Tabakkonsum.  Es zielt darauf ab, den Ausbau der allgemeinen Gesundheitsversorgung zu befördern.

Ein möglicher Förderpartner in diesem Bereich ist die gemeinnützige Hertie Stiftung.  Sie stellt in ihrem Arbeitsgebiet „Gehirn erforschen“ die Funktionsweise des Gehirns und die Bekämpfung seiner Erkrankungen in den Mittelpunkt. Schwerpunkte bilden die Förderung klinischer Hirnforschung und Projekte im Bereich der Grundlagenforschung sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Else-Kröner-Fresenius Stiftung engagiert sich im Gesundheitsbereich sowohlin Deutschland in der Forschung als auch im Ausland. Hier werden in Entwicklungsländern Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Infrastruktur sowie medizinische Aus- und Weiterbildungsprojekte finanziell unterstützt. Außerdem geht die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem BMZ und der GIZ Klinikpartnerschaften ein. 

Einen tiefergehenden Überblick über Fördermöglichkeiten im Gesundheitssektor finden Sie in unserem Blogartikel "Fördermittel fürs Krankenhaus und das Gesundheitswesen".


Fördermittel Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeitsziel 4: Hochwertige Bildung

Das vierte Ziel thematisiert den Bildungsbereich. Es soll eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleistet werden sowie Möglichkeiten von lebenslangem Lernen für alle fördern. Neben einem gleichberechtigten Bildungszugang spielen hier auch frühkindliche Bildung und die Bildung von fachlichen Fähigkeiten mit Blick auf eine Beschäftigung eine Rolle. Passend hierzu hat die Bildungschancen Lotterie die Ausrichtung nationale und internationale Bildungsvorhaben von freien gemeinnützigen Organisationen, von kommunalen und von staatlichen Trägern zu fördern. Bildung wird dabei ganzheitlich und im weitesten Sinne als facettenreicher Überbegriff für Persönlichkeitsbildung, Ausbildung und lebenslanges Lernen verstanden.

Weitere mögliche Förderpartner für unterschiedlichste Bildungsvorhaben haben wir Ihnen im Blogartikel "Fördermittel für Bildungsprojekte" zusammengestellt. Hier gibt es eine große Bandbreite an Partnern, die Fördermittel für Nachhaltigkeitsziele zur Verfügung stellen. Auch der Europäische Sozialfonds (ESF Plus) lässt sich hier darstellen. Der ESF Plus ist eines der größten europäischen Förderprogramme für die Themenfelder berufliche Bildung, Qualifizierung, Integration und Inklusion. 

Nachhaltigkeitsziel 5: Geschlechtergleichheit

Vor allem Frauen und Mädchen sollen über das fünfte Entwicklungsziel der Nachhaltigkeit Gerechtigkeit und Selbstbestimmung erfahren. Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung von Frauen und Mädchen sollen abgeschafft werden.

  • Kinderheirat, Früh- und Zwangsverheiratung und weibliche Genitalverstümmlung sollen beseitigt werden.
  • Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit soll anerkannt werden.
  • Frauen sollen gleichberechtigt am politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben teilhaben können.
  • Frauen und Mädchen sollen ungehinderten Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und entsprechenden Rechten haben.
  • Frauen und Mädchen sollen die gleichen Rechte auf und Zugang zu Land, Eigentum und finanziellen Dienstleistungen erhalten.
  • Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien soll gefördert werden, um Frauen in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen.
  • Politiken und Rechtsvorschriften sollen verabschiedet werden, die die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern.

Ein eigener Nachhaltigkeitspreis der Soroptimist MetropoleRuhrPlus greift dieses Nachhaltigkeitsziel auf und prämiert Einzelpersonen und Gruppen aus der Ruhrregion, die Projekte durchführen oder durchführen wollen, die die Lebensbedingungen der Menschen im Globalen Süden verbessern. Des Weiteren setzen viele Bundesländer Fördermittel für Frauenschutzhäuser und für Angebote zur Gewaltprävention von Frauen und Kindern ein. So fördert beispielsweise das Land Brandenburg im Bereich der Gewaltprävention für Frauen und ihre Kinder innovative Projekte. Ziel der Förderung ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder, deren Stärkung durch Prävention und Qualifizierung sowie die Verbesserung der Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren. Mit den Zuwendungen sollen im Land Brandenburg möglichst überregional ausgerichtete Strategien und modellhafte Ansätze für Unterstützungsstrukturen in der Gesellschaft gefördert werden.

Nachhaltigkeitsziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Bei diesem Ziel geht es um die Verfügbarkeit und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und die Gewährleistung einer Sanitärversorgung für alle (Zugang zu Trinkwasser und Hygiene). Auch die ressourcenorientierte Wiederaufbereitung und -nutzung von Wasser sowie der Schutz von wasserverbundenen Ökosystemen sind Bestandteil.

Beispielsweise fördert die TOOLS FOR LIFE Foundation weltweit Projekte, um Menschen Zugang zu den lebenswichtigen Ressourcen Wasser, Energie und Bildung zu ermöglichen. Die Wulf-Stiftung möchte die Lebensbediungen der Menschen verbessern, indem durch den Brunnenbau der Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu Sanitäranlagen verbessert wird.


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Nachhaltigkeitsziel 7: Bezahlbare und saubere Energie

Alle Menschen sollen Zugang zu kostengünstiger, zuverlässiger und zeitgemäßer Energie erhalten und der Beitrag von erneuerbaren Energien im globalen Energiemix soll erheblich erhöht werden. Auch die internationale Zusammenarbeit, um den Zugang zu Forschung und Technologie im Bereich erneuerbare Energien, Energieeffizienz und fortschrittliche, umweltfreundliche Technologien für fossile Brennstoffe zu erleichtern und Investitionen in saubere Energie zu fördern, soll mit dem siebten SDG intensiviert werden. Hierfür braucht es u.a. eine Erweiterung und Modernisierung der Infrastruktur in Entwicklungsländern.

Zum Stichwort Energieeffizienz bietet der öffentliche Fördermarkt bewährte Programme. So gibt es die Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme über welches gemeinnützige Organisationen energetische Sanierungskonzepte fördern lassen können. 

International fördert die Urbis Stiftung Projekte, die sich mit der nachhaltigen Nutzung von erneuerbaren Energien auseinandersetzen. Der regionale Fokus liegt hier aktuell auf den Ländern Kenia, Senegal, Tansania, Togo und Uganda. Forschungsprojekte, die sich mit dem Bereich erneuerbare Energien auseinandersetzen, können auch durch das EU Forschungsprogramm HORIZONT Europa unterstützt werden.

Nachhaltigkeitsziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Das achte SDG zielt auf die Förderung des Wirtschaftswachstums, der menschenwürdigen Arbeit und der wirtschaftlichen Produktivität, insbesondere auch in Entwicklungsländern, ab. Zudem soll ein höheres Maß an wirtschaftlicher Effizienz, die Kapazitätsstärkung von Finanzinstitutionen und die Verringerung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit erreicht werden. Weiteres Thema ist auch die Förderungen von nachhaltige Tourismus.

Stiftungen, die sich international für Beschäftigung und eine Eingliederung von benachteiligten Menschen in den Arbeitsmarkt einsetzen sind zum Beispiel die Louis Leitz Stiftung und Charitea & LemonAID e.V.. Die Arbeit des letzteren zielt darauf ab, die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Strukturen im Globalen Süden nachhaltig zu verbessern und für die Menschen vor Ort ökonomische Unabhängigkeit zu schaffen.

Mit Blick auf den nachhaltigen Tourismus gibt es über den EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen das Förderprogramm Erlebnis.NRW. Ziel des Förderaufrufs ist es, den Tourismus mit innovativen und authentischen Erlebnisangeboten und dem Ausbau von Infrastruktur im Zusammenwirken mit Kultur und im Einklang mit der Natur weiterzuentwickeln sowie seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Nachhaltigkeitsziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Das neunte nachhaltige Entwicklungsziel konzentriert sich auf die Entwicklung hochwertiger, nachhaltiger und widerstandsfähiger Infrastrukturen und auf die Förderung einer inklusiven und nachhaltigen Industrialisierung. Zudem soll der Zugang kleiner Industrie- und anderer Unternehmen zu Finanzdienstleistungen verbessert und ihre Einbindung in Wertschöpfungsketten und Märkte erhöht werden. Des Weiteren zielt dieser Punkt darauf ab, Infrastrukturen zu modernisieren und Industrien nachzurüsten, um sie nachhaltig zu gestalten. Auch soll die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in Entwicklungsländern gefördert werden, wobei ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigt werden. Die Forschung und technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern sollen verbessert werden, und der Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien soll erweitert werden, um Innovationen zu unterstützen.

Gerade für den Ausbau der Digitalisierung von Dienstleistungen, zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit und Bildung, bietet der Fördermarkt in Deutschland zahlreiche Möglichkeiten. Auch das ESF Plus-Programm „rückenwind³ für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft“ (kurz: rückenwind³) zielt auf die Herausforderungen des digitalen Wandels ab. Handlungsansatz des Programms ist die Weiterentwicklung von Strukturen und Kulturen in Organisationen und Unternehmen der gemeinnützigen Sozialwirtschaft, in Verbindung mit der Etablierung flexibler und zielgruppenspezifischer Angebote zur Kompetenzanpassung für die Beschäftigten. So kann auch die Anwendung analoger und digitaler Strategien zur Personalgewinnung und Personalbindung, z. B. über online-gestützte Angebote und digitale Kommunikationsformate, Gegenstand eines Förderprojekts sein. Gemeinden, Einrichtungen und Ehrenamtliche der evangelischen Kirche können über den Digitalinnovationsfonds unterstützt werden. Der Fonds will die digitale Landschaft der evangelischen Kirche weiterentwickeln.

Lesen Sie mehr zum Thema Digitalisierung in gemeinnützigen Organisationen in diesem Blogartikel.


Unser Beratungsangebot:


Nachhaltigkeitsziel 10: Weniger Ungleichheiten

Das 10. nachhaltige Entwicklungsziel, "Weniger Ungleichheiten", ist darauf ausgerichtet, die wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern zu verringern. Es zielt darauf ab, Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, Behinderung, Ethnizität, Religion, sexueller Orientierung oder Identität, sowie aufgrund anderer Merkmale, zu beseitigen. Auch soll die soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe von allen gefördert werden, insbesondere von marginalisierten Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, Frauen und Kindern. Zudem strebt das Ziel an, die Bedingungen in Städten und ländlichen Gebieten zu verbessern, um soziale Inklusion und Gleichheit zu gewährleisten. Es ist auch vorgesehen, die Mitsprache von Entwicklungsländern in internationalen Finanz- und Wirtschaftsorganisationen zu erhöhen. Ergänzend soll eine geordnete, sichere, verantwortungsvolle und reguläre Migration und Mobilität gefördert werden.

Im Sinne der Teilhabeförderung ist die Aktion Mensch ein wichtiger Förderpartner für gemeinnützige Organisationen. Im Mittelpunkt der Arbeit und Förderaktivitäten von Aktion Mensch stehen das selbstbestimmte Leben von Menschen mit Behinderung sowie Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen. Mit zahlreichen verschiedenen Fördermöglichkeiten bietet Aktion Mensch vielfältige Unterstützung für gemeinnützige Projekte. Für Projektvorhaben in den Bereichen Asyl, Integration, Rückkehr und Solidarität können gemeinnützige Organisationen Förderung durch den sogenannten AMIF beantragen. Der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds ist ein europäischer Fonds, der die EU-Mitgliedstaaten bei der Umsetzung ihrer Asyl- und Migrationspolitik unterstützt. 

Nachhaltigkeitsziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Das Ziel "Nachhaltige Städte und Gemeinden" strebt danach, allen Menschen Zugang zu angemessenem Wohnraum und Grundversorgung zu ermöglichen sowie zu sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Verkehrssystemen. Dieses Ziel beabsichtigt, eine inklusive und nachhaltige Stadtplanung zu fördern und das Weltkultur- und Naturerbe besser zu schützen. Eine weitere Zielsetzung besteht darin, die Zahl der Menschen, die von Katastrophen betroffen sind, zu reduzieren und die kommunalen Kompetenzen im Katastrophenschutz auszubauen. Darüber hinaus soll die Umweltbelastung, insbesondere in Bezug auf Luftqualität und Abfallbehandlung, verringert und der allgemeine Zugang zu sicheren Grünflächen und öffentlichen Räumen gewährleistet werden.

So fördert beispielsweise der EFRE-Berlin Projekte aus den Themenfeldern  Grüne Infrastruktur (naturnahe Grün und Freiräume, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten) sowie sozio-integrative und baulich-investive Projekte in sozial benachteiligten Stadtteilen. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung, der sogenannte EFRE, ist in der derzeitigen Förderperiode von 2021 bis 2027 mit vielen Aufrufen in den einzelnen Bundesländern vertreten und hat je nach Standort unterschiedliche Ausschreibungen und Richtlinien. Eine gute Übersicht gibt es zum Beispiel auch auf der Webseite des EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen.

Nachhaltigkeitsziel 12: Nachhaltig produzieren und konsumieren

Unter dem Leitbegriff "Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster" setzt sich dieses Ziel für eine nachhaltige und effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen ein. Zudem sollen Abfälle vermieden oder recycelt werden und gefährliche Abfälle sicher entsorgt werden. Darüber hinaus soll die Nahrungsmittelverschwendung verringert werden und Unternehmen ermutigt werden, ihre sozialen und ökologischen Risiken zu minimieren. Eine weitere Zielsetzung besteht darin, Verbraucher über nachhaltigen Konsum zu informieren und die Behörden bei der Beschaffung bevorzugt nachhaltige Produkte auszuwählen. Außerdem soll der Umgang mit Chemikalien umweltverträglicher gestaltet werden.

Über die Kommunalrichtlinie des Bundes können beispielsweise Fördermittel für die Implementierung eines Umweltmanagements beantragt werden. Zuwendungsfähig sind bis zu 20 Beratertage im Rahmen einer Auftragsvergabe an einen fachlich qualifizierten externen Dienstleister. Für AHV-Unternehmen (Außer-Haus-Verpflegung) oder deren Einrichtungen, die ihr Speisenangebot nachhaltiger und gesünder gestalten wollen, gibt es ebenfalls Fördermittel für Beratungsleistungen innerhalb des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Und die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) hat unter anderem das Förderthema "Entwicklung, Gestaltung und Akzeptanz umweltschonender Konsumgüter" in ihrem Portfolio. 

Nachhaltigkeitsziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Das Klimaziel von 1,5 Grad Celsius zu erreichen und die globale Treibhausgasneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts zu erlangen ist hier ein zentrales Bestreben. Auch sollen die politischen Rahmenbedingungen in aufstrebenden und sich entwickelnden Ländern verbessert werden, um die Umsetzung effektiver Klimamaßnahmen zu ermöglichen. Eine essentielle Gelegenheit für den ökologischen Umbau bietet sich durch die Rekonstruktion der Wirtschaft nach der COVID-19-Pandemie. Zusätzlich sollten internationale Finanzinstitutionen in Einklang mit den Klimazielen von Paris gebracht werden, und der Privatsektor soll verstärkt zur Unterstützung des globalen Klimaschutzes mobilisiert werden. Bis zum Jahr 2025 sollen 50 Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Formulierung und Umsetzung von ehrgeizigen Klimazielen unterstützt werden, und 500 Millionen arme und gefährdete Menschen sollen bis zu diesem Zeitpunkt gegen Klimarisiken abgesichert sein. Es ist außerdem ein Unterziel, privates Engagement für den Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung in Partnerländern zu aktivieren. Das SDG 13 umfasst sowohl den Klimaschutz als auch spezifische Ziele zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

So bietet das Förderprogramm KLIMOPASS (Klimawandel und modellhafte Anpassung) in Baden-Württemberg als Teil der Landesstrategie für gemeinnützige Körperschaften die Möglichkeit, Schulungsmaßnahmen zum Thema Anpassung an den Klimawandel  bezuschussen zu lassen.

Im eigenen Blogartikel von Förderlotse finden Sie weiterführende Informationen zu Fördermittel für Klimaschutz und Klimaanpassung. Hier zeigen wir Ihnen auf, welche Zugänge es zum recht dynamischen Fördermarkt für den gemeinnützigen Sektor gibt und welche Maßnahmen für den Klimaschutz und die Klimaanpassung förderfähig sind.

Nachhaltigkeitsziel 14:  Leben unter Wasser

Das 14. nachhaltige Entwicklungsziel, "Leben unter Wasser", befasst sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung von Ozeanen, Meeren und Meeresressourcen. Es strebt die deutliche Verringerung der Meeresverschmutzung und Vermüllung durch Plastik an. Zudem sollen gesunde und biodiversitätsreiche Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig verwaltet, geschützt und wiederhergestellt werden. Die Versauerung der Ozeane soll so weit wie möglich reduziert werden. Fischbestände sollen nachhaltig bewirtschaftet und Überfischung sowie illegale, unregulierte und ungemeldete Fischerei beendet werden. Es ist geplant, mindestens 10 Prozent der Meere als Meeresschutzgebiete auszuweisen und besser zu verwalten. Subventionen, die zu Überkapazitäten, Überfischung und illegaler, unregulierter und ungemeldeter Fischerei beitragen, sollen abgeschafft werden. Insbesondere kleine Inselstaaten und am wenigsten entwickelte Länder sollen vermehrt wirtschaftliche Vorteile aus der nachhaltigen Nutzung von Meeren und Küsten ziehen können. Darüber hinaus sollen wissenschaftliche Kenntnisse vertieft und Forschungskapazitäten ausgebaut werden, während der Technologietransfer sichergestellt wird.

So setzt sich beispielsweise die Audi Stiftung für Umwelt für die Reduzierung von Plastikmüll in Gewässern ein. Über die BINGO-Umweltlotterie können beispielsweise entsprechende Projekte in Schleswig-Holstein gefördert werden. Hier sind ausschließlich Projekte in den Bereichen Natur- und Umweltschutz sowie des Tierschutzes, Natur- und Umwelterziehung und Natur- und Umweltbildung, Entwicklungszusammenarbeit, und globales Lernen förderfähig, die einen räumlichen Bezug zum Land Schleswig-Holstein aufweisen. Für entwicklungspolitische Projekte ist dieser Bezug gegeben, wenn sie von Schleswig-Holstein aus initiiert, begleitet oder betreut werden.

Nachhaltigkeitsziel 15: Leben an Land

Dieses Ziel konzentriert sich auf den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Landökosystemen, die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern, die Bekämpfung von Wüstenbildung, die Beendigung der Bodendegradation und den Schutz der biologischen Vielfalt. Hierbei sollen intakte Landökosysteme und ihre Leistungen erhalten, wiederhergestellt und nachhaltig genutzt werden. Die Verschlechterung natürlicher Lebensräume und der Verlust der biologischen Vielfalt sollen verringert werden. Gute Umweltgesetzgebung soll effektiv durchgesetzt werden, um Entwaldung zu beenden, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und zu regenerieren sowie Wüstenbildung zu bekämpfen und beschädigte Flächen und Böden wiederherzustellen. Es ist ebenfalls geplant, die Wilderei und den illegalen Handel mit geschützten Arten zu beenden, Ökosystem- und Biodiversitätswerte in Planung, Strategien und Rechnungssysteme zu integrieren und den Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechten Vorteilsausgleich zu fördern.

Die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) unterstützt praktische Naturschutzmaßnahmen und Vorhaben im Rahmen des Klimaschutzes sowie Umweltbildungsprojekte, wie die Pflanzung von einheimischen Bäumen, Sträuchern und Hecken auf öffentlichen Flächen, an Wegrändern und im Umfeld öffentlicher Einrichtungen. Auch in den anderen Bundesländern wurden Stiftungen für Naturschutz errichtet, die auf Landesebene entsprechende Projekte fördern.

Einen weitergehenden Einblick in die Fördermöglichkeiten für Umwelt- und Naturschutz finden Sie in unserem Blogartikel "Fördermittel für Umwelt- und Naturschutz".

Nachhaltigkeitsziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Eine inklusive, friedliche und gerechte Gesellschaft, die Rechtsstaatlichkeit fördert, ist ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung. Ohne ein solches Umfeld sind die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung nicht erreichbar. Dies beinhaltet das Ziel, alle Formen der Gewalt und die gewaltbedingte Sterblichkeit weltweit deutlich zu verringern, sowie Missbrauch und Ausbeutung von Kindern zu beenden. Zudem soll die Rechtsstaatlichkeit sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene gefördert und der gleichberechtigte Zugang aller zur Justiz gewährleistet werden. Weiterhin sollen illegale Finanz- und Waffenströme sowie organisierte Kriminalität deutlich verringert werden, und die Verbreitung von Korruption und Bestechung in allen ihren Formen soll erheblich reduziert werden. Es ist entscheidend, dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist. Zusätzlich soll der öffentliche Zugang zu Informationen gewährleistet und die Grundfreiheiten geschützt werden.

Ein starker Förderpartner für Projekte, die sich mit dem Nachhaltigkeitsziel 16 beschäftigen ist das Förderprogramm CERV der EU. Hier werden Projekte unterstützt, die die europäschen Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit sowie die Achtung der Menschenrechte, einschließlich der Rechte von Personen, die Minderheiten angehören stärken. Außerdem ist es ein Ziel des Förderprogramms, die Herausbildung und Bewahrung einer auf Rechte gestützten, gleichen, offenen, pluralistischen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft zu forcieren.

International arbeiten z.B. die politischen Stiftungen wie die Konrad Adenauer Stiftung oder die Heinrich Böll Stiftung viel im Bereich Stärkung von Institutionen und Frieden. Hier können oftmals lokal Projekte mit Partnern in den jeweiligen Ländern angestoßen und beantragt werden.

In unserem Blogartikel Fördermittel für Demokratieförderung und politische Bildung finden Sie zahlreiche Beispiele fördernder Organisationen zur Konfliktbewältigung und Friedensförderung, Demokratisierung, Rechtsstaatlichkeit und zum Schutz von Menschenrechten.


Nachhaltigkeitsziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Das 17. Nachhaltigkeitsziel ist die Voraussetzung für das Erreichen aller weiteren Ziele der Agenda 2030. Die Agenda wird von einer globalen Partnerschaft getragen, die alle Akteure – Regierungen, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und jeden Einzelnen – in die Verantwortung nimmt. Gemeinsame Verantwortung bedeutet, dass niemand zurückgelassen wird und alle ihren Beitrag für das globale Gemeinwohl leisten. Dazu ist gegenseitiger Respekt, das Teilen von Werten und die gebündelte Anstrengung aller erforderlich. Es geht darum, die Kräfte zu vereinen und eine starke gemeinsame Basis für die Umsetzung der Agenda 2030 zu schaffen.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) beispielsweise gibt es für zivilgesellschaftliche Partnerschaftsprojekte in Entwicklungsländern Fördergelder vom Land. So unterstützt die Staatskanzlei in NRW ansässige Nichtregierungsorganisationen unter dem Begriff "Auslandsprojekte NRW" bei Projekten die in Kooperation mit lokalen Partnerorganisationen in Entwicklungsländern durchgeführt werden und der Bevölkerung vor Ort direkt zu Gute kommen. Das Förderprogramm Klinikpartnerschaften fördert wiederum Kooperationen zwischen deutschen Kliniken, Universitäten, Hochschulen und Nichtregierungsorganisationen und solchen in Partnerländern. Klinikpartner*innen sind weltweit in allen medizinischen Fachbereichen aktiv. Das Förderprogramm wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt. Es ist durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beauftragt und finanziert sowie kofinanziert durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).

Die Dimensionen der Nachhaltigkeit

In den obenstehenden Paragrafen haben wir Ihnen die verschiedenen Nachhaltigkeitsziele vorgestellt - aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich genau im Kontext von Projekten?

Es gibt eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsmodellen, vom Säulenmodell über das Vorrangmodell bis zum magischen Hexagon. Einen guten Überblick über die verschiedenen Modelle findet man auf der Seite der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.

Nachhaltigkeit hat verschiedene Dimensionen, die sich anhand des Säulenmodells gut darstellen lassen. Ursprünglich sprach man von drei Säulen der Nachhaltigkeit - die ökologische,  ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Heute bezieht man eine weitere Dimension mit ein - die kulturelle. Die Säulen tragen das Dach der Nachhaltigkeit, und wenn eine Säule fehlt, fällt das Dach. Genauso schief wird es, wenn eine Säule zu kurz oder zu schmal ausfällt. 

Fördermittel für Nachhaltigkeitsziele - Die Säulen der Nachhaltigkeit

Quelle: https://sustainability-success.com/de/vier-saulen-der-nachhaltigkeit/

Was bedeutet das nun für Projekte? Sollen diese nachhaltig sein, so müssen alle vier Säulen einbezogen werden. Alle Dimensionen müssen also beachtet werden. Natürlich ist es nicht immer möglich, allen gleich viel Bedeutung zu geben, aber vernachlässigen darf man auch keine.

Auf der globalen Ebene decken die Nachhaltigkeitsziele die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit ab. Auf Projektebene bedeutet dies, dass Sie sich immer fragen müssen, ob ihr Projekt in den vier genannten Aspekten nachhaltig ist. Ganz praktisch formuliert müssen Sie also diese vier Fragen beantworten können:

  • Ist Ihr Projekt ökologisch nachhaltig, verursacht also z.B. keine unnötige Umweltverschmutzung oder vermeidet diese sogar aktiv?
  • Ist Ihr Projekt ökonomisch nachhaltig, gibt es z.B. eine Folgefinanzierung und das Projekt ist langfristig gesichert?
  • Ist Ihr Projekt sozial nachhaltig verankert, z.B. sind die Projetteilnehmenden beteiligt und empfinden Ownership für das Projekt?
  • Ist Ihr Projekt kulturell nachhaltig, sind z.B. kultureller Akteure, Werte und Praktiken mit einbezogen? 

Wenn Sie Fördermittel für Nachhaltigkeitsziele beantragen, ist es also wichtig, nicht nur deutlich zu machen, welchem Ziel Sie sich in Ihrer Arbeit widmen, sondern auch zu zeigen, wie Ihr Projekt in sich nachhaltig aufgebaut ist.

Recherche nach den passenden Fördermitteln für Nachhaltigkeitsziele

Bei der Recherche nach Förderorganisationen ist es nicht immer einfach, den Durchblick im sogenannten Förderdschungel zu bekommen. Nicht selten ist die Suche nach passenden Zuschussquellen und Förderpartnern mit viel Zeitaufwand verbunden. Zahlreiche Datenbanken, Portale und Verzeichnisse können die Suche deutlich erleichtern. Angesichts der oben aufgezeigten Vielzahl von Fördermöglichkeiten für die Nachhaltigkeitsziele wird aber klar, dass man die Suche systematisieren muss, um sich nicht im Förderdschungel zu verirren. In unserer zweiteiligen Blogserie zur Fördermittelrecherche finden Sie alle relevanten Informationen zu einem strukturierten Vorgehen sowie Praxistipps für Recherchetools und Arbeitshilfen.

Der Fördermittelführer Online eröffnet Ihnen zudem einen umfangreichen Zugang zu einem laufend aktualisierten Online-Verzeichnis. Er ist das zentrale Fördermittelverzeichnis zur Recherche und die ideale Informationsquelle, um den Überblick über den Fördermarkt für die Nachhaltigkeitsziele zu behalten. Neben der detaillierten Suchfunktion in Fördersteckbriefen mit der Möglichkeit zur Anlage eines eigenen Favoritenverzeichnisses, erhalten Sie regelmäßig Updates und aktuelle Förderinfos über unsere Fördernews. Dadurch behalten Sie den Überblick über den Fördermarkt für gemeinnützige Aktivitäten und sparen Zeit und Geld bei der Suche nach den passenden Förderorganisationen für Ihre Vorhaben.


Liebe Leserinnen und Leser, zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bietet der Fördermarkt gute Unterstützungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Wir freuen uns, wenn Sie weitere mögliche Förderpartner im Kommentarbereich unter dem Blogartikel ergänzen. Vielen Dank!

  • Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) startet eine neue Förderinitiative mit dem Thema „Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Der Bewerbungsschuss ist am 15. Mai 2024.
    –> Klimakrise, Biodiversitätsverlust und die Verschmutzung der Lebensgrundlagen Luft, Land und Wasser: Die aktuellen Herausforderungen verlangen einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat daher eine Ausschreibung gestartet, um Vorhaben anzustoßen, in denen unterschiedliche Institutionen, Initiativen, Vereine oder Kommunen an Veränderungsprozessen unter anderem in den Bereichen Mobilität, Energie, Wohnen, Quartiersentwicklung, Konsum und Nahrungsmittelproduktion zusammenarbeiten.
    https://www.dbu.de/news/ideen-gesucht-transformative-bildung/

  • Neuausrichtung des Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“
    „In 2024 haben wir unseren Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums neu ausgerichtet und möchten die individuellen Wege und Herangehensweisen von Kommunen in der kommunalen Entwicklungspolitik auszeichnen. Durch den Wettbewerb möchten wir die Gesamtheit des entwicklungspolitischen Engagements in Ihrer Kommune sichtbar machen. Dieses schließt zum Beispiel kreative Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Kommunen oder ein herausragendes Nachhaltigkeitsmanagement ein. Wichtig ist, dass bei Maßnahmen vor Ort ein entwicklungspolitischer Bezug vorhanden ist. Relevant ist zudem die internationale Zusammenarbeit in Form von Fachaustauschen oder kommunalen Partnerschaften mit Kommunalvertretenden aus Ländern des Globalen Südens.“

    Die aktuelle Bewerbungsfrist endet zum 31. Mai 2024.
    https://skew.engagement-global.de/wettbewerb-kommune-bewegt-welt.html

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    Marlene Schmitz

    Über den Autor/die Autorin

    Redakteurin, Dozentin und Beraterin, zertifizierte Fördermittelmanagerin, Sozialmanagerin B. A., über 12 Jahre Erfahrung im Fundraising- und Fördermittelbereich, Referentin und Lehrbeauftragte



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