In Deutschland engagieren sich Millionen von Menschen ehrenamtlich und zeigen beeindruckendes freiwilliges Engagement. Ohne diesen Einsatz könnten viele Vereine gar nicht funktionieren – und es geht natürlich auch über den Bereich der Gemeinnützigkeit hinaus. Da sowohl viele Stiftungen als auch der Staat die Bedeutung dieses Beitrags zur Gesellschaft ebenfalls sehen, gibt es in vielen Bereichen natürlich auch Fördermittel für das Ehrenamt und freiwilliges Engagement. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Möglichkeiten vorstellen, wo Sie auch für Ihr Projekt Förderpartner für ehrenamtliches Engagement finden können.
Wie sieht ehrenamtliches Engagement in Deutschland aus?
Ehrenamtliches Engagement bezieht sich auf freiwillige Tätigkeiten, die eine Person ohne Bezahlung und aus eigenem Antrieb für das Gemeinwohl oder für bestimmte Organisationen oder Gemeinschaften ausführt. Diese Tätigkeiten werden in der Regel außerhalb der regulären beruflichen oder schulischen Verpflichtungen wahrgenommen. Der Kerngedanke des ehrenamtlichen Engagements besteht darin, sich freiwillig für das Wohl anderer einzusetzen und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, oft ohne direkte materielle Belohnung, sondern aus dem Gefühl heraus, etwas Sinnvolles und Bedeutsames zu tun.
Laut dem letzten Deutschen Freiwilligensurvey, der das Engagement im Jahr 2019 abbildet, engagieren sich etwa 40 Prozent der Deutschen freiwillig – das sind rund 28,8 Millionen Menschen. Die Bereiche, in denen Menschen aktiv sind, sind so vielfältig wie die Gesellschaft. Einige Beispiele sind:
Sportvereine: Neben Trainern und Betreuern engagieren sich viele Menschen als Schiedsrichter, Organisatoren von Veranstaltungen oder in der Vereinsverwaltung.
Soziale Dienste: Viele Freiwillige arbeiten in Suppenküchen, Obdachlosenunterkünften, Pflegeheimen oder bieten Unterstützung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie Kinder, Senioren oder Menschen mit Behinderungen.
Kulturelle Einrichtungen: Ehrenamtliche helfen in Museen, Theatern, Bibliotheken oder bei kulturellen Veranstaltungen und Festivals.
Umweltschutz: Freiwillige engagieren sich in Naturschutzprojekten, Baumpflanzaktionen, Müllsammelaktionen oder arbeiten in Gemeinschaftsgärten.
Nachbarschaftshilfe: Menschen unterstützen sich gegenseitig in Nachbarschaftsinitiativen, beispielsweise durch Einkaufshilfen für ältere Menschen oder die Organisation von Straßenfesten.
Politik und Demokratie: Ehrenamtliche arbeiten in Bürgerinitiativen, Parteien, Jugendorganisationen oder engagieren sich als Wahlhelfer bei Wahlen.
Bildung: Freiwillige bieten Nachhilfeunterricht, Sprachkurse für Geflüchtete, organisieren Lesepaten in Schulen oder unterstützen außerschulische Bildungsprojekte.
Rettungsdienste und Katastrophenschutz: Ehrenamtliche sind in Feuerwehren, Rettungsdiensten, dem Technischen Hilfswerk (THW) oder dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) tätig.
Tierschutz: Menschen setzen sich ehrenamtlich für den Schutz von Tieren ein, beispielsweise in Tierheimen, Tierschutzorganisationen oder bei Rettungsaktionen für Wildtiere.
Glaubensgemeinschaften: Mitglieder von Kirchen, Moscheen, Synagogen oder anderen religiösen Gemeinschaften engagieren sich ehrenamtlich in der Gemeindearbeit, Seelsorge oder bei karitativen Projekten.
Prozentual engagieren sich die meisten Menschen im Bereich Sport (13,5%). Es folgen die Bereiche Kultur und Musik mit 8,6 %, der soziale Bereich mit 8,3 % sowie Schule und Kindergarten mit 8,2 %.
Was ist mit Fördermitteln für Ehrenamt und freiwilliges Engagement gemeint?
Natürlich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Gelder für Projekte zu beantragen, in denen sich Ehrenamtliche engagieren – zum Beispiel im Bildungsbereich, in der Entwicklungszusammenarbeit, im Bereich Kunst und Kultur oder im Umweltschutz. In diesem Artikel soll es aber speziell darum gehen, wo es Fördermittel für die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit selbst geht bzw. für Projekte, in denen das ehrenamtliche Engagement zentraler Bestandteil der Vereinsarbeit ist. Es sollen Strukturen gestärkt werden, um es Menschen leichter zu machen, sich einzubringen. Dies kann zum Beispiel durch Weiterbildung von Ehrenamtlichen geschehen, durch Investitionen in digitale Infrastruktur, durch Unterstützung bei der Neugewinnung von Ehrenamtlichen oder durch Ehrenamtspreise.
Ein Bereich, in dem ehrenamtliche Arbeit und Einsatz eine ganz besondere Rolle spielt, ist die Förderung von Projekten für Demokratie und politischer Bildung. Hier finden sich viele Überschneidungen, da die Unterstützung freiwilligen Engagements ein wichtiger Pfeiler der Stärkung der Zivilgesellschaft ist.
Was wird von wem gefördert – Beispiele für Förderungen für Ehrenamt und freiwilliges Engagement
Um zu zeigen, welche Möglichkeiten für eine Förderung bestehen, haben wir hier einige Förderbeispiele von Projekten zusammengestellt:
Die Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern unterstützt das Münchner Netzwerk cleanup Munich dabei, eine digitale Plattform zu entwickeln, auf der ehrenamtliche Cleanup Initiativen sichtbar gemacht werden und die Beteiligung an diesen Aktionen ermöglicht wird.
Das Umweltministerium in NRW unterstützt das Wald- und Umweltpädagogik UBZ Gut Leidenhausen im Rahmen des Förderprogramms Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements mit einem Begleitungs- und Beratungsprogramm.
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt unterstützte im Rahmen ihrer Förderung Bildungsturbo Projekte dabei, Ehrenamtliche, Engagierte und Organisationen auszubilden, um eigene digitale Angebote zu konzipieren und ins Netz zu bringen. Teile waren hier Online- und Präsenz-Seminare sowie digitale Selbstlernmaterialien, Anleitungen, Checklisten und Online-Kurse.
Mit dem Förderprogramm „Gemeinsam engagiert in BW II“ unterstützte das Land Baden-Württemberg Projekte, die das Bürgerschaftliche Engagement fördern. Hier erhält zum Beispiel der Landkreis Calw etwa 12.000 Euro, um ein regelmäßiges Ehrenamtsfest zu etablieren, eine Ehrenamtsakademie aufzubauen und eine digitale Ehrenamtsbörse zu entwickeln.
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Welche Fördervorhaben haben gute Chancen auf Erfolg?
Welche Fördervorhaben bessere Chancen auf Erfolg haben, ist natürlich pauschal nicht zu beantworten – ein gutes Konzept und ein professioneller Ablauf des Antragsprozesses spielen hier eine wichtige Rolle.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass im Moment Projekte besonders gute Chancen auf Erfolg haben, die sich an Zielgruppen richten, die in der Vergangenheit häufig nicht erreicht werden konnten bzw. die „unterversorgt“ sind. Ein besonderer Fokus liegt hier auf dem ländlichen Raum, in dem es häufig an Strukturen mangelt, um ehrenamtliches Engagement im nötigen Rahmen durchzuführen.
Zielgruppen, die besonders in ihrem ehrenamtlichen Engagement gefördert werden, können auch Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund oder aus ökonomisch prekären Verhältnissen sein. Hier ist es in der Vergangenheit oftmals nicht so gut gelungen, diese Gruppen gleichberechtigt in ehrenamtliche Strukturen einzubinden.
Überblick im Dschungel der Fördermöglichkeiten im Bereich Ehrenamt und freiwilliges Engagement
Bei der Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die es im Bereich Ehrenamt und freiwilliges Engagement gibt, kann es schwer sein, den Überblick zu behalten. Hier möchten wir Ihnen daher einige Förderer aus verschiedenen Kategorien vorstellen, die Sie unterstützen können. Sie finden Förderungen sowohl im Bereich Öffentliche Förderer als auch bei Stiftungen und Soziallotterien und weiteren Förderorganisationen.
Förderung von Ehrenamt durch den Bund
Auf Bundesebene gibt es einige Fördermöglichkeiten für das ehrenamtliche Engagement. Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) ist der Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger, die aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilnehmen möchten. Als eigenständige Bundesbehörde gehört es zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Das BAFzA ist verantwortlich für die Durchführung des Bundesfreiwilligendienstes und übernimmt zusätzlich eine Vielzahl von Aufgaben im Bereich des freiwilligen Engagements.
Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ist eine Bundesstiftung, die sich für das Ehrenamt in Deutschland einsetzt. Im Juli 2020 nahm sie in Neustrelitz ihre Tätigkeit auf, wodurch erstmals eine bundesweit agierende Anlaufstelle zur Förderung ehrenamtlichen Engagements entstand. Die Gründung der DSEE ist ein Ergebnis der Arbeit der Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" und ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Die DSEE hat verschiedene Förderprogramme, in denen sich Organisationen bewerben können. Hier ist eine kleine Auswahl:
- transform_D: richtet sich an Organisationen, die sich ehrenamtlich in den Bereichen gesellschaftlicher Zusammenhalt, digitaler Wandel und Klimaschutz einsetzen
- Mikroförderprogramm: kleine Aktionen zur Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen im ländlichen Raum.
- 100Xdigital: Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen bei ihrer Weiterentwicklung im digitalen Wandel
Förderpreis Helfende Hand
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unterstützt mit dem Förderpreis Helfende Hand ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden demographischen Veränderungen und ihre Folgen für den Nachwuchs ehrenamtlicher Organisationen, die die Einrichtungen im Bevölkerungsschutz in Deutschland tragen, wurde dieser Förderpreis entwickelt. Er wird seit 2009 vergeben und der erste Platz ist mit 9.000 Euro dotiert.
Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser
Das Programm "Mehrgenerationenhäuser" ist eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die darauf abzielt, generationsübergreifende Begegnungen und den Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen zu fördern. Es wurde im Jahr 2006 ins Leben gerufen und hat zum Ziel, die soziale Integration und Teilhabe aller Generationen zu unterstützen. Die Förderung ehrenamtlichen Engagements ist eine Querschnittsaufgabe des Programms.
Förderung von Ehrenamt durch die EU
Auch die Europäische Union hat Programme, durch die Fördermittel für Ehrenamt und freiwilliges Engagement eingeworben werden können. Das Ehrenamt wird als wichtiger Bestandteil einer aktiven Zivilgesellschaft gesehen und daher aktiv unterstützt.
Europäisches Sozialkorps
Das Europäische Solidaritätskorps ist eine Initiative der Europäischen Union, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, sich freiwillig zu engagieren und solidarisch zu handeln. Es ermöglicht jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren an verschiedenen Projekten in ihren eigenen Ländern oder im Ausland teilzunehmen, die Gemeinschaften unterstützen und positive Veränderungen bewirken sollen. Es gibt Fördermittel sowohl für junge Menschen als auch für Organisationen, die sich bei der Organisation des Austauschs beteiligen. Die finanzielle Unterstützung zielt darauf ab, den Zugang junger Menschen zum europäischen Austausch zu erleichtern und die Umsetzung von solidarischen Freiwilligenprojekten in Europa zu fördern.
LEADER
Das LEADER-Programm der Europäischen Union ist eine Initiative, die darauf abzielt, die nachhaltige Entwicklung ländlicher Gebiete zu fördern, indem es lokalen Akteuren ermöglicht, ihre eigenen Entwicklungsstrategien umzusetzen. Ausgewählte LEADER Regionen haben dabei ihre Entwicklungsstrategien. Wenn die Förderung des ehrenamtlichen Engagements in der jeweiligen Entwicklungsstrategie festgeschrieben ist und eine Priorität hat, können oftmals Anträge für entsprechende Projekte bei den LEADER Gruppen gestellt werden.
In der LEADER Region Westerwald-Sieg können zum Beispiel ehrenamtlich getragene Projekte bis zu 2.000 Euro beantragen. Durch den Sonderaufruf "Ehrenamt 3.0" mit den Schwerpunkten „Stärkung der Zukunft des Ehrenamtes“ sowie „Stärkung der Dorfgemeinschaft“ haben ehrenamtliche Akteure in der LEADER-Region Rheinhessen die Möglichkeit für kleine Projekte unbürokratisch eine Förderung zu erhalten.
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Förderung von Ehrenamt durch die Länder
Auf Landesebene gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Fördermittel für Ehrenamt und freiwilliges Engagement zu beantragen. Einige Bundesländer wie Bayern und Thüringen haben sogar eigene Ehrenamtsstiftungen mit verschiedenen Förderprogrammen. Hier möchten wir eine kleine Auswahl der Fördermöglichkeiten auf Landesebene vorstellen.
Engagementpreis NRW
Der Engagementpreis NRW wird durch die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und das Land NRW vergeben. Er würdigt und zeichnet besonders vorbildliche Vorhaben ehrenamtlichen Engagements aus. Er bietet eine Plattform für ehrenamtliche Aktivitäten, die maßgeblich zum Zusammenleben in Nordrhein-Westfalen beitragen.
Im Jahr 2023 stand der Preis unter dem Motto "Engagiert für Kunst und Kultur in NRW". Für das Jahr 2024 lautete das Thema "Nachhaltig engagiert in Nordrhein-Westfalen". Der Preis ist mit bis zu 5.000 Euro dotiert.
Gemeinsam aktiv – Bürgerengagement in Hessen
Die Ehrenamtskampagne unterstützt Projekte, Initiativen und Vorhaben, die den Aufbau und die Weiterentwicklung des freiwilligen, ehrenamtlichen und gemeinschaftsorientierten Engagements der Bürgerinnen und Bürger in Hessen nachhaltig und sinnvoll ergänzen. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu einem Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft zu motivieren.
Es können bis zu 15.000 Euro beantragt werden. Die Förderung erfolgt durch das Land Hessen.
Senat Berlin: Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN)
Seit 2001 stellt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen den Bezirken im Rahmen des Projektes Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN) Sachmittel zur Verfügung, um gesellschaftliche Initiativen engagierter Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. Diese Initiativen verbinden ihr Engagement mit der Aufwertung und Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur, zum Beispiel durch Renovierungen von Schulen und Kindertagesstätten oder die Pflege von Grünanlagen. Die bereitgestellten Mittel sind für Sachausgaben bestimmt, die für ehrenamtliche Aktivitäten zur Aufwertung und Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur benötigt werden. Seit 2001 werden Einzelmaßnahmen und seit 2009 auch Pilotprojekte gefördert.
Zukunftsstiftung Bayern Ehrenamt
Die Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich darauf konzentriert, das Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in ganz Bayern zu stärken. Sie wurde 2018 vom Freistaat Bayern gegründet.
Die Stiftung fördert Projekte, Initiativen, Organisationen und Vereine, die mit zukunftsgerichteten Konzepten und Ideen durch ehrenamtlichen Einsatz das Gemeinwohl nachhaltig stärken, unterstützen und weiterentwickeln. Dieses Ziel wird im Zusammenwirken mit Partnern aus gemeinnützigen Organisationen, der Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft stetig wachsend verfolgt, um sicherzustellen, dass Bayern ein Land des Ehrenamtes bleibt.
Es gibt jährlich thematisch variierende Ausschreibungen.
Thüringer Ehrenamtsstiftung
Die Thüringer Ehrenamtsstiftung hat das Ziel, bürgerschaftliches Engagement zu erleichtern. Sie bietet neuen Projekten und Ideen Starthilfe und unterstützt bewährte Initiativen sowie Angebote von Freiwilligen, die sich für das Gemeinwohl und damit für unsere Gesellschaft einsetzen. Die Stiftung vertritt die Interessen von Ehrenamtlichen auf Landesebene und unterstützt dabei, Fördermittel gezielt und effektiv einzusetzen.
Ehrenamtsstiftung MV
Die Ehrenamtsstiftung MV steht Menschen mit Information und juristischer Beratung zur Seite und fördert den lokalen Austausch sowie die regionale Vernetzung von Akteur:innen. Sie schafft Formate für die Weiterentwicklung von Vereinen und Organisationen und macht die Wirkung von Engagement sichtbar, um die gesellschaftliche Wertschätzung zu erhöhen. Zudem wirkt sie aktiv auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Engagement in Mecklenburg-Vorpommern hin.
Baden-Württemberg: Allianz für Beteiligung – Gut Beraten
Das Förderprogramm „Gut Beraten“ unterstützt zivilgesellschaftliche Initiativen und ihre Ansätze in Baden-Württemberg, Beteiligungsprojekte zur Verbesserung der Infrastruktur sowie des gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Miteinander vor Ort zu bearbeiten. Engagierte Bürger haben hier die Möglichkeit, sich zu Fragen der Projektentwicklung, Projektorganisation und Projektdurchführung beraten zu lassen und hierfür eine Förderung zu erhalten.
Frauen im Ehrenamt - Rheinland Pfalz
Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Rheinland Pfalz unterstützt Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen im Ehrenamt und fördert Qualifikationen, die sowohl für die ehrenamtliche Tätigkeit als auch für die Verbesserung der Erwerbschancen der Frauen hilfreich sind. Es können Veranstaltungen, Tagungen, Seminare, Schulungsveranstaltungen, Workshops sowie Informationsmaterialien bezuschusst werden.
Sehr viele Förderprogramme für das Ehrenamt und für freiwilliges Engagement finden sich im regionalen und lokalen Umfeld, in dem ja auch ein Großteil des Engagements stattfindet. Hier sollten Sie also als erstes Fördermöglichkeiten prüfen.
Förderung durch die Kommunen
Auch die Kommunen selbst entwickeln vermehrt Aktivitäten und Strategien, um das bürgerschaftliche Engagement vor Ort zu stärken und zu unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Anlaufstellen zur Koordination bürgerschaftlichen Engagements innerhalb der Kommunalverwaltung.
Freiwilligenagenturen, Selbsthilfekontaktstellen, Seniorenbüros sowie Einrichtungen wie Bürgerstiftungen oder Mehrgenerationenhäuser tragen jeweils auf ihre Weise dazu bei, das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Sie sind wesentliche Bestandteile einer Infrastruktur zur Förderung von Engagement auf kommunaler Ebene.
Natürlich gibt es auch direkte Fördermöglichkeiten für lokale Initiativen. Fördermittel für Ehrenamt und freiwilliges Engagement können oftmals direkt bei der Kommune beantragt werden. In der Stadt Dülmen können zum Beispiel Vereine, Gruppen, Interessenvertretungen und Einzelpersonen finanzielle Unterstützungen für Veranstaltungen und Projekte beantragen, die im Ehrenamt geplant und für die Öffentlichkeit durchgeführt werden. Zudem werden Veranstaltungen zur Würdigung von ehrenamtlichem Engagement unterstützt. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fördert im Rahmen des Projektes Kommunales Ehrenamt im Jahr 2024 mehr als 80 Projekte von ehrenamtlichen Initiativen.
Nutzen Sie Kontakte zur Kommune und zum Landkreis, um zu klären, welche Form von Unterstützung in ihrem lokalen Umfeld zur Verfügung steht. Auch wenn die Fördersummen oftmals nicht hoch sind, so ist der Zugang doch sehr niederschwellig und ein guter Einstieg.
Förderung von Ehrenamt durch die Soziallotterien
Auch bei den Soziallotterien können Mittel für das Ehrenamt beantragt werden. Vor allem die „jüngeren“ Soziallotterien unterstützen oftmals bevorzugt lokale, vielfältige Projekte mit innovativen Konzepten.
Die Postcode Lotterie unterstützt Initiativen im Bereich Umweltschutz, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit mit ehrenamtlicher Beteiligung mit bis zu 30.000 Euro Förderung. Auch bei der großen Soziallotterie Aktion Mensch haben kleinere Vereine die Möglichkeit, Projekte zu beantragen, insbesondere solche, die sich für Inklusion engagieren und Menschen mit Behinderungen einbeziehen. Die Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW) fördert ebenfalls Projekte, die bürgerschaftliches Engagment stärken. Sowohl bei der Aktion Mensch als auch beim DHW sind außerdem Ehrenamtspauschalen und Aufwandsentschädigungen förderfähig.
Die Lotterie Bildungschancen fördert kleinere Bildungsprojekte zu einer breiten Palette von Themen. Die ClimaClic Lotterie unterstützt nationale und internationale Klimaschutzprojekte unter anderem auch mit einer Mikroförderung, die sich für ehrenamtliche Initiativen anbietet. AidFIVE gibt Anschubfinanzierungen für soziale Projekte mit Kindern und Jugendlichen sowie hilfebedürftigen Menschen.
Unser Beratungsangebot:
Förderung von Ehrenamt durch Bürgerstiftungen
Die Bürgerstiftungen leisten im lokalen und regionalen Umfeld einen großen Beitrag zur Förderung von ehrenamtlichen Engagements. Hier können oftmals niederschwellig Fördermittel für ehrenamtliche Projekte eingeworben werden, die lokal verankert sind.
Bürgerstiftungen in Ihrer Nähe finden sie auf der Seite Aktive Bürgerschaft über den Bürgerstiftungsfinder.
Die Bürgerstiftung Hamburg unterstützt zum Beispiel gezielt migrantisches Engagement mit einem Themenfonds. Auch die Stiftung Citoyen ist eine Bürgerstiftung mit dem Ziel, Gemeinsinn und bürgerschaftliches Engagement im Rhein-Main-Gebiet zu stärken.
Förderung von Ehrenamt durch Sparkassen- und Bankenstiftungen
Auch die Sparkassen und Banken sowie die entsprechenden Stiftungen sind im näheren Umfeld ihrer Niederlassungen oftmals sehr aktiv. Diese Einrichtungen sind ebenfalls stark lokal verankert und haben oftmals ein großes Interesse daran, ehrenamtlich getragene Projekte zu unterstützen und auch das Engagement selbst zu stärken. Darüber hinaus bieten viele Sparkassen auch Beratung und Dienstleistung für gemeinnützige Vereine an.
Einen Überblick über Sparkassenstiftungen finden Sie hier.
Förderung von Ehrenamt durch die Kirchen
Kirchen und kirchliche Einrichtungen sind nicht nur selbst oftmals auf das ehrenamtliche Engagment ihrer Mitglieder angewiesen, sondern fördern dies auch aktiv.
Im Förderprogramm INkonzept der Diözese Rottenburg-Stuttgart steht zum Beispiel die Wertschätzung und Würdigung der ehrenamtlich Engagierten im Vordergrund. Hier können Gruppen und Initiativen auf dem Gebiet der Diözese Rottenburg-Stuttgart, welche die Teilhabe von Menschen am christlichen und gesellschaftlichen Leben fördern, Anträge stellen.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland unterstützt und fördert mit dem Fonds Ehrenamt die Teilnahme von Ehrenamtlichen an Fortbildungen, Klausurtagen oder Veranstaltungen, die der Begleitung Ehrenamtlicher dienen (Teilnehmerförderung). Die Startförderung kann in Anspruch genommen werden, wenn Personen für ehrenamtliche Mitarbeit gewonnen werden sollen oder neue Tätigkeitsfelder aufgebaut und beworben werden.
Die Diakonie Württemberg unterstützt jugendliches Engagement durch den Mach-Mit Award. Hier werden junge Ehrenamtler ausgezeichnet, die sich im sozialen Bereich engagieren.
Förderung von Ehrenamt durch Stiftungen
Auch Stiftungen spielen in der Förderlandschaft für Ehrenamt und freiwilliges Engagement eine wichtige Rolle. Um hier die richtigen Förderpartner zu finden, ist es besonders wichtig ein gutes Verständnis für die Zielgruppe zu haben, auf die sich die Programme beziehen.
Starthilfe der Stiftung Mitarbeit
Die Starthilfe-Förderung der Stiftung Mitarbeit unterstützt neue lokale Initiativen, Vereine und Gruppen aus Deutschland in ihrer Anfangsphase. Sie zielt darauf ab, förderfähige Aktionen zu unterstützen, die beispielhaft zeigen, wie Zusammenschlüsse von freiwillig engagierten Menschen das Leben in unserer Gesellschaft mitbestimmen und mitgestalten können. Durch die Starthilfe sollen Bürgerinnen und Bürger ermutigt werden, sich aktiv an Gemeinschaftsaufgaben in Deutschland zu beteiligen und demokratische Mitverantwortung zu übernehmen.
Concordia Stiftung
Die Concordia Stiftung unterstützt ehrenamtliche Projekte in den Bereichen gesellschaftliche, soziale und gemeinnützige Zwecke oder Umwelt- und Klimaschutz sowie Landschaftspflege. Es werden vor allem kleine, lokale Projekte beachtet, die noch keine Unterstützung haben.
nebenan.de Stiftung
Das Ziel der nebenan.de Stiftung ist es, konkretes, freiwilliges Engagement zu fördern – sowohl online als auch offline, in der Nachbarschaft und in der Gesellschaft insgesamt. Dadurch soll ein Beitrag geleistet werden, um Vereinsamung und gesellschaftliche Spaltung entgegenzuwirken und ein menschliches, solidarisches und lebendiges Miteinander zu fördern.
R+V Stiftung
Die R+V Stiftung unterstützt Projekte, Ideen und Initiativen, die sich vor allem mit den Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels auseinandersetzen und Lösungsansätze aufzeigen oder in konkreten Projekten umsetzen. Die Schwerpunkte der Förderung liegen insbesondere auf den Bereichen Jugend und Bildung sowie Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt. Dabei orientiert sich die Stiftungsarbeit am genossenschaftlichen Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe".
Die Stiftung engagiert sich vor allem in der Umgebung von Wiesbaden, dem Hauptsitz der R+V.
Johann Bünting-Förderpreis
Der Johann Bünting-Förderpreis wird jährlich an zwei Preisträger – Einzelpersonen oder Gruppen – vergeben, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren und dabei zum Wohle des generationsübergreifenden Miteinanders wirken. Er ist mit je 5.000 Euro dotiert. Außerdem wird ein Sonderpreis von 5.000 Euro für ein Schulprojekt vergeben, um dessen Weiterführung zu gewährleisten.
Versicherungskammer Stiftung: Ehrenamtspreis
Der Ehrenamtspreis der Versicherungskammer Stiftung möchte herausragendes gemeinnütziges Engagement in Bayern und der Pfalz sichtbar machen und finanziell unterstützen. Der Preis wird jährlich mit neuem Schwerpunkt – passend zum Jahresmotto der Stiftung – ausgeschrieben. Das Motto im Jahr 2024 war Ehrenamt bewegt! Ehrenamt setzt Impulse – Engagiert in die Zukunft.
So bekommen Sie Durchblick im Förderdschungel für Ehrenamt und freiwilliges Engagement
Wenn Sie auf die Suche nach potentiellen Förderpartnern gehen, machen Sie sich zuerst klar, wer Ihre Zielgruppe ist. Dies entscheidet in vielen Fällen, ob Ihr Fördervorhaben zu einer Stiftung oder einem Programm passt. Wenn Sie unterschiedliche Menschen zusammenbringen und in Ihre Zielgruppe einbeziehen, insbesondere Menschen die bis jetzt noch wenig Präsenz im ehrenamtlichen Engagementfeld haben, erhöht das Ihre Chancen, gute Fördermittelgeber identifizieren zu können.
Überlegen Sie genau, wer in Ihre Zielgruppe fällt – oftmals ergeben sich neue Perspektiven in der Recherche, wenn man hier den Fokus etwas weiter stellt.
Wie Sie sehen, gibt es vielfältige Möglichkeiten, Fördermittel für Ehrenamt und freiwilliges Engagement zu finden. Die größte Herausforderung kann jetzt sein, den Überblick bei der Vielzahl von Ausschreibungen und potentiellen Partnern zu behalten. Der erste und wichtigste Schritt ist die fundierte Fördermittelrecherche, da ein Antrag nur dann erfolgreich sein kann, wenn er zum ausgewählten Geber passt. Hier lohnt es sich, genug Zeit zu investieren um wirklich einen passenden Förderer zu finden.
Unser Linkverzeichnis rund um das Thema Fördermittel für Non-Profits ist ein guter Anfang für die Recherche. Hier finden Sie verschiedene Datenbanken, die einen ersten Überblick geben. Möchten Sie direkt Zugriff zu weiterführenden Informationen haben, so nutzen Sie gerne unseren Fördermittelführer. Gerne stehen wir Ihnen natürlich auch mit unseren Beratungsleistungen zur Seite, wenn Sie weitere Unterstützung bei Recherche, Konzeptentwicklung oder Antragsstellung benötigen.
Haben Sie bereits Erfahrung im Einwerben von Fördermitteln für Ehrenamt und freiwilliges Engagement? Kennen Sie weitere Förderer? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar und treten sie mit uns in Kontakt.